Nicht nur der Verlag der «Neuen Zürcher Zeitung» empfängt Mediensubventionen mit offenen Armen. Auch Ringier unterstützt das Medienförderungsgesetz mit staatlichen Geldern in Höhe von 120 Millionen Franken.
Aber kein Wort verliert der Ringier-Verlag auf Fragen des Klein Reports zur staatspolitisch heiklen Partnerschaft zwischen der eigenen Vermarktungstochter Admeira und der SRG.
«Das vom Parlament verabschiedete Massnahmenpaket zugunsten der Medien unterstützen wir», sagte Aline Theiler, Deputy Chief Communications Officer bei Ringier, kurz und knapp auf Anfrage des Klein Reports.
«Es ist ein austariertes Paket für kleine und grosse, traditionelle und neue Medienunternehmen gleichermassen, das die Unabhängigkeit der in einer direkten Demokratie so zentralen Medienlandschaft sicherstellt», schob Theiler als wacklige Begründung nach. Ebenso wichtig sei, dass die Schweizer Medien gegenüber den «mächtigen Techgiganten wie Google und Facebook» gestärkt werden.
Auf die Frage, wie Ringier die «innere Pressefreiheit» handhabt, also wie unabhängig die Redaktionen von politischen Vorgaben des Verlagsmanagements sind, antwortete Theiler erst nach mehrfachem Nachfassen des Klein Reports: «Unsere Redaktionen begleiten die Entwicklungen rund um das Medienförderpaket unabhängig und professionell.»
Mehr wollte man bei Ringier aber nicht preisgeben. Auf einen detaillierten Fragenkatalog bezüglich der Positionen und Meinungen der einzelnen Redaktionen zum Medienförderungsgesetz und der Einmischung des Verlages in den möglichen Abstimmungskampf um die Staatsgelder wollte sich Ringier nicht äussern.
Ganz auf stumm schaltete der Verlag, der immer noch nicht im Verlegerverband vertreten ist, auch beim staatspolitisch heiklen Thema Admeira. Mit der eigenen Vermarktungsorganisation ist Ringier in einer überaus privilegierten Lage, da die SRG während der ersten Pandemiephase vom Bund 50 Millionen Franken wegen möglichen Werbeausfällen zugesprochen bekommen hat.
Wie Ringier zu diesem Sachverhalt angesichts der potenziellen neuen Fördergelder für den Verlag steht, konnte der Klein Report trotz mehrfacher Nachfrage nicht in Erfahrung bringen. Selbst der Verweis darauf, dass Ringier, falls der Verlag sich als demokratierelevant versteht, solche Fragen beantworten muss, entlockte den Kommunikationsleuten und dem Management keine Antwort.
Ebenso unbeantwortet blieben Fragen nach der Haltung von Ringier auf die viel geäusserte Kritik, dass staatliche Gelder die Unabhängigkeit der Medien bedrohen könnten, und nach den kurz- und langfristigen Folgen für den Verlag im Falle einer Ablehnung des Förderpakets durch die Stimmbevölkerung.
Zur Frage, wie hoch der Förderbetrag wäre, dem Ringier bei einer möglichen Annahme des Medienförderungsgesetzes neu zustehen würde, äusserte sich der Verlag an der Zürcher Dufourstrasse doch noch: «Die Höhe der Fördergelder liegt nicht unseren Händen. Dazu muss der Bund über die Verordnungen erst die Kriterien und Beträge festlegen und dann folgt die Phase der Gesuche», sagte Aline Theiler gegenüber dem Klein Report.