Wie alle Jahre wieder pilgerte die Medienszene am Mittwoch nach Luzern ins KKL zum Swiss Media Forum.
Nachdem die Gäste eingetrudelt und beim Stehlunch schon ein bisschen warm geworden waren, übernahmen um 13.30 Uhr Tamedia-Chefredaktor Arthur Rutishauser und CH-Media-Chefredaktor Patrik Müller das Wort und eröffneten den zweitätigen Branchengipfel zusammen mit Ex-SRF-Moderatorin Maria Victoria Haas, die heuer durchs Programm führt.
Nach der «Schwierigkeit der politischen Kommunikation in der Schweiz», welcher der Bundeskanzler Walter Thurnherr mit einigen Bonmots auf den Leib rückte, wurde es wieder ernster im KKL-Gebäude. Jewhenija Krawtschuk, ukrainische Parlamentarierin und ehemalige Kommunikationschefin von Wolodymyr Selenskyj, sprach zusammen mit Ekaterina Glikman, Journalistin der russischen Oppositionszeitung «Nowaja Gaseta Europa», über den Krieg in der Ukraine und die Rolle der Medien.
Um 15 Uhr gab es abermals einen scharfen Schnitt, als Martin Wolf, Chefökonom der «Financial Times», einen wirtschaftlichen Ausblick wagte.
Nach einer kurzen Pause ging es dann in die Club-Räume des KKL, wo die sogenannten Breakout-Sessions über die Bühne gingen.
«Woher kommt der journalistische Nachwuchs und wie können ihn die Medienhäuser fördern?» «Indiskretionen und Lecks – was ist los im Bundeshaus?» und: «Fairplay und Fairpay – warum es für Techgiganten neue Spielregeln auf dem Schweizer Medienplatz braucht» waren die drei Themen, zwischen denen man sich entscheiden musste.
Die dritte Session zum Leistungsschutzrecht war organisiert vom Verlegerverband. Philippe Meistermann, Leiter Büro Brüssel Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger e.V. (BDZV), weitete den Blick aus über die Landesgrenzen nach Europa.
Schliesslich war noch dies und das von «Innovationen aus der Medien- und Kommunikationsbranche» zu hören, wobei besonders der Input von Lonneke van der Plas auffiel. Die Professorin am Forschungsinstitut Idiap in Martigny sprach über Artificial Intelligence und Deep Fakes: «Was ist noch echt und wie erkennen wir es?»
Schliesslich ging das Wort an den frisch gekürten Verlegerpräsidenten Andrea Masüger, dessen Rede wegen einer Corona-Erkrankung von zu Hause aus übertragen wurde.
Der Rest ist schnell erzählt: Nach dem Apéro wechselte die Gesellschaft über zum «Mediendinner» im Luzerner Saal in dem weltbekannten Konzerthaus des französischen Stararchitekten Jean Nouvel.