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Mittwoch
23.12.2020

Vermarktung

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Nach der Ablehnung der No-Billag-Initiative an der Urne hatte SRG-Generaldirektor Gilles Marchand im September 2018 angekündigt, Filme und Serien nicht mehr mit Werbung zu unterbrechen. So wolle sich die SRG «künftig noch stärker von TV-Angeboten privater Stationen abgrenzen».

Diese Abgrenzung ist jetzt einer neuen Solidarität gewichen. Auch das Schweizer Fernsehen zeigt wieder Werbung mitten in Filmen und Serien.

Still und heimlich hat die SRG die sogenannte Unterbrecherwerbung im linearen Fernsehprogramm wieder eingeführt, wie den Zeitungen der CH-Media aufgefallen ist.

SRG-Sprecher Edi Estermann bestätigt entsprechende Informationen. «Die SRG hat den freiwilligen Verzicht auf die Unterbrechung von Filmen und Serien in der Hauptsendezeit wieder aufgehoben», sagt er dem Zeitungsverbund. «Seit September unterbrechen wir auch in der Hauptsendezeit und ohne Beschränkung auf einzelne Sender wieder Filme und Serien mit einer Dauer von mindestens 90 Minuten.»

Aber immerhin: Schweizer Filme will man nicht mit Produkten von Aldi, Coop, Lidl oder Migros anreichern. Auch werde auf eine Werbepause verzichtet, «wo sie aus programmlicher Sicht nicht passt».

Die SRG habe den Verzicht aus finanziellen Gründen aufgehoben. Die SRG setze gerade ein Sparprogramm in der Höhe von 150 Millionen Franken um. Und dass die Werbeeinnahmen wegen neuen Nutzungsverhalten zurückgingen, wüssten ja alle.

Hinzu kämen laut Estermann Auswirkungen der Coronakrise und Transformations-Massnahmen der SRG. All das erlaube es ihr nicht mehr, «freiwillig auf Einnahmen zu verzichten».

Von der Aufhebung des Verzichts und den zusätzlichen Werbeplätzen erhofft sich die SRG Einnahmen von über 5 Millionen Franken pro Jahr, wie verschiedene Medien, darunter auch der «Blick» aus der Nachbarschaft von Admeira, welche die SRG vermarktet und Ringier gehört, die Einschätzung von CH-Media zitieren.