Die vorzeitige UKW-Abschaltung durch die SRG Ende 2024 hat die Radiolandschaft ruckartig verändert. Fast über Nacht verzeichneten die privaten Sender gemäss Mediapulse ein Reichweiten-Plus von 17 Prozent.
Allein in der Deutschschweiz haben die SRF-Radioprogramme von Januar bis März 2025 insgesamt über 450’000 Hörer und Hörerinnen verloren, wie aus den aktuellen Radiozahlen von Mediapulse hervorgeht.
Das verschafft den privaten Radiostationen deutliche Marktvorteile.
«Viele Hörer und Hörerinnen, die zuvor SRG-Programme über UKW empfangen haben, sind offenbar zu privaten Anbietern gewechselt, die weiterhin via UKW senden», kommentierte die Werbevermarkterin Swiss Radioworld AG die Verschiebungen im Radiomarkt.
Trotz des ruckartig gewachsenen Publikums haben die privaten Radiostationen laut Swiss Radioworld ihre Werbetarife bislang nicht angepasst: «Werbetreibende erreichen somit aktuell ein grösseres Publikum zum gleichen Preis, was zu einer verbesserten Effizienz ihrer Kampagnen führen kann.»
Wie sich der Markt mittelfristig entwickelt, bleibe offen, schreibt die Vermittlerin von Audiowerbung, die zur Goldbach Group gehört, weiter. Die Radiobranche und das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) haben nach langem Seilziehen entschieden, die Ultrakurzwelle bis spätestens Ende 2026 schweizweit runterzufahren.
Und doch habe die unilaterale UKW-Abschaltung im letzten Dezember durch die SRG-Sender die Gewohnheiten mancher Radiohörer und -hörerinnen verändert: «Die Marktdaten deuten auf eine vorübergehende strukturelle Verschiebung hin, die vor allem privaten Anbietern zusätzliches Potenzial eröffnet», wird Hans Lackner, Director Operations bei Swiss Radioworld, in der Mitteilung zitiert.
Die Swiss Radioworld ist eine Tochtergesellschaft der Goldbach Group, die ihrerseits zur TX Group gehört.