Nachdem Mediapulse vor Kurzem das Aus der bisherigen Onlineforschung verkündet hat, herrscht nun plötzlich Einigkeit unter den beteiligten Verlegern über die Finanzierung.
Im «intensiven Austausch» zwischen den beteiligten Medienhäusern und Mediapulse hätte man sich nicht auf eine weitere Finanzierung einigen können, sagte Lino Bugmann, Senior Kommunikationsverantwortlicher bei CH Media, im Namen der neu gegründeten «Arbeitsgemeinschaft Schweizer Onlineforschung» auf Anfrage.
«Die Kosten waren vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Budgetbelastungen in den Medienhäusern zu hoch. Nun haben CH Media, Ringier und TX Group eine finanzierbare Nachfolgelösung gefunden, welche die geforderten Qualitätsstandards weiterhin erfüllt.»
Die neue Forschung ist in der «Arbeitsgemeinschaft Schweizer Onlineforschung – Online Data Switzerland» organisiert. «Die Gesamtkosten für die Nachfolgelösung sind tiefer als für die bisherige Online-Forschung», so Bugmann weiter im Namen der Arbeitsgemeinschaft gegenüber dem Klein Report.
Seit 2020 die vier Medienhäuser CH Media, Ringier, SRG und TX Group den Auftrag an Mediapulse vergaben, eine Reichweitenforschung für Websites, Apps und digitale Werbekampagnen aufzubauen, wurden bei der Forschungsorganisation einiges an Geld und Zeit in die Hand genommen, um Arbeitsabläufe und Strukturen zu etablieren.
Darauf angesprochen, was genau vom bisherigen Forschungsmodell in die neue Organisation übernommen wird, sagte Bugmann gegenüber dem Klein Report: «Ab Januar 2025 wird die technische Traffic-Messung für die Websites und Apps der teilnehmenden Schweizer Publisher im Auftrag der ‘Arbeitsgemeinschaft Schweizer Online-Forschung’ von der bisherigen Dienstleisterin Kantar Switzerland AG (Kantar Media) mit all den bisherigen Prozessen rund um die Daten- und Tagging-Kontrolle ohne Datenbruch weitergeführt. Die Messtechnologie liefert weiterhin Comscore EMEA.»
Neu ist, dass die Publikation der Messdaten künftig durch die WEMF AG für Werbemedienforschung «geplant» sei.
Im Pflichtenheft der neu geschaffenen «Arbeitsgemeinschaft Schweizer Online-Forschung» stehen vor allem drei Punkte: Organisation, Publikation und Vermarktung der künftigen Schweizer Online-Forschung.
Auf die konkrete Ämtliverteilung angesprochen, sagt Lino Bugmann: «Die drei Medienhäuser haben die Verantwortlichkeiten für Forschungsleitung, Buchhaltung, Vertragsmanagement und Kommunikation partnerschaftlich aufgeteilt.»
Die Kommunikation ist bei CH Media angesiedelt. Wer für die Forschungsleitung zuständig ist, lässt Bugmann auch auf Nachfrage des Klein Reports offen: «Zu den vertraglichen Details nimmt die ‘Arbeitsgemeinschaft Schweizer Online-Forschung’ nicht öffentlich Stellung.»
Darauf angesprochen, weshalb die SRG nicht mehr dabei ist, meinte er lediglich: «Nach ihrer Gründung steht die ‘Arbeitsgemeinschaft Schweizer Online-Forschung’ einer Beteiligung weiterer Medienunternehmen an der künftigen Schweizer Online-Forschung offen gegenüber, entsprechende Gespräche werden nun geführt.»
