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Donnerstag
09.02.2023

Medien / Publizistik

«Ein gesundes Arbeitsumfeld ohne Dominanz, insbesondere männliche Dominanz», wünscht sich eine SRG-Mitarbeiterin. (Bild © SRG)

«Ein gesundes Arbeitsumfeld ohne Dominanz, insbesondere männliche Dominanz», wünscht sich eine SRG-Mitarbeiterin. (Bild © SRG)

Der Druck auf die Schweizer Medienhäuser wächst. Die in den letzten Tagen bekannt gewordenen Fälle von sexueller Belästigung bringen auch die Gewerkschaft Schweizer Syndicat Medienschaffender (SSM) zum Nachdenken.

«Sexismus, Machtmissbrauch und Mobbing ist in vielen Medienbetrieben ein Problem – ein systemisches Problem», diagnostiziert die Gewerkschaft in einem am Dienstag publizierten Statement.

Als 2020 die Belästigungsfälle beim Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS) publik wurden, war das Echo in der Medienbranche gross und viele Medienschaffende haben von Übergriffen und Sexismus berichtet.

Die SRG startete eine Untersuchung, die unter anderem aufzeigte, dass nebst den eigentlichen Übergriffen die Probleme auch beim Arbeitsklima sowie der Führungs- und Unternehmenskultur lagen.

«Das Thema Machtmissbrauch ist zentral», so die Gewerkschaft weiter. «Belästigungen passierten in den allermeisten Fällen von Vorgesetzten gegenüber unterstellten Mitarbeiterinnen».

Eine SRG-Mitarbeiterin habe ihren Wunsch nach Veränderung zum Beispiel folgendermassen formuliert: «Ein gesundes Arbeitsumfeld ohne Dominanz, insbesondere männliche Dominanz, in dem auch Frauen respektiert und angehört werden. Und in dem eine Frau nicht mehr leisten muss als ihre männlichen Kollegen, um anerkannt zu werden.» 

Als Sozialpartnerin hat das SSM mit der SRG nach den Vorfällen bei RTS ein Reglement zum Schutz der persönlichen Integrität ausgehandelt. Ebenso wurden weitere Massnahmen umgesetzt, wie beispielsweise die Einsetzung externer Vertrauenspersonen.

Um die Unternehmenskultur zu ändern, bleibe allerdings noch viel zu tun, fügt die Gewerkschaft an.