Der Kreis der Gewinner in der Print-Leserschaft der Schweiz ist derzeit sehr überschaubar. Die allgemeine Flugrichtung weist steil bergab.
Aufgetrumpft haben nur ganz wenige, darunter zum Beispiel das «Migusto»-Kochmagazin der Migros. Dieses hat gemäss den neusten Zahlen der Wemf AG für Werbemedienforschung gegenüber 2022 um 83’000 Leser und Leserinnen zugelegt. Damit kommt die kostenlose Freihaus-Sendung neu auf ein Publikum von 942’000 Personen.
Unter den Gewinnern, deren Gewinn die Wemf als «nicht signifikant» wertet, figuriert der «Touring» mit neu 826’000 Lesenden (+ 9’000) und die «Neue Zürcher Zeitung» mit neu einer Leserschaft von 209’000 (+ 10’000).
Weit ist dagegen das Feld der Titel, die einmal mehr «signifikante», also schmerzhafte Verluste hinnehmen mussten.
Mit voller Wucht traf es «20 Minuten», das gemäss MACH Basic 2023-1 ganze 97’000 Leser und Leserinnen gegenüber dem Vorjahr verlor. Damit erreicht die Pendlerzeitung in der Deutschschweizer Print-Ausgabe derzeit noch 838’000 Augenpaare.
Der «Tages-Anzeiger» musste 64’000 Lesende ziehen lassen und erreicht auf Papier neu noch 307’000 Personen. Der «Blick» verlor 33’000 (Reichweite neu: 291’000), der «SonntagsBlick» büste 35’000 ein (neu: 325’000) und beim redaktionellen Konglomerat aus «Bund» und «Berner Zeitung» fielen 26’000 Lesende weg (neu: 282’000).
Bei den Special-Interest-Titeln musste das schon verlagsintern von Sparprogrammen gebeutelte «Geo» mit minus 67’000 Print-Lesern sehr deutlich Federn lassen und erreichte noch 317’000 Personen.
Auch beim «Beobachter» gings mit minus 64’000 Lesern steil bergab (neu: 576’000), die «Schweizer Illustrierte» von Ringier Axel Springer verlor 37’000 Lesende (neu: 324’000), bei der «Tierwelt» waren es 24’000 (neu: 172’000). Die «Brigitte» von Gruner + Jahr (Schweiz) fiel von 49’000 auf 40’000 Leserinnen, die für die Lektüre zur Print-Ausgabe griffen.
Die MACH Basic liefert die offizielle Währung für die Print-Mediaplanung und das Verlagsmarketing. Das Studiendesign hat die Wemf jüngst überarbeitet. Im April 2021 begann die Feldarbeit des ersten Erhebungsjahres nach neuer Methodik.
«Die Weiterentwicklungen stellen sicher, dass die Daten des MACH Forschungssystems langfristig valide und aussagekräftig erhoben werden können und das System damit zukunftsfähig bleibt», begründet das Forschungsunternehmen die Neuerungen für die Reichweitenzahlen.
Die aktuelle Erhebungswelle, also die MACH Basic 2023-1, basiert auf dem Erhebungszeitraum Oktober 2020 bis September 2022. Damit werden zwei Zeiträume zusammengefasst: Im Erhebungszeitraum Oktober 2020 bis März 2021 mit dem alten Studiendesign und im Zeitraum April 2021 bis September 2022 mit dem neuen Studiendesign.