Die meisten Zeitungen verlieren weiter an Leserschaft, manche können sich stabil halten, ein paar wenige gewinnen hinzu: Das ist das Bild, das ein Blick in die neusten Leserschaftszahlen der Wemf AG für Werbemedienforschung offenbart.
Die «Schweiz am Wochenende» von CH Media kommt auf 1'005'000 Leserinnen und Leser, nachdem es im Vergleichszeitraum 2024 noch 25'000 Personen mehr gewesen war. «20 Minuten», der andere Reichweiten-Platzhirsch in der Deutschschweiz der TX Group, kam auf 869'000, wobei ein Verlust von 31'000 zu verkraften ist.
Die aktuellen Zahlen wurden im Zeitfenster von September 2023 bis Oktober 2024 erhoben. Wegen Umstellungen in der Methodik waren in den letzten Jahren Vorjahresvergleiche nur noch mit Einschränkungen möglich. Mit der aktuellen Erhebungswelle «Mach Basic 2025-1» sind Vergleiche wieder zuverlässig.
Praktisch unverändert hielt sich die «Nordwestschweiz» von CH Media: Der Zeitungsverbund unter anderem mit «Aargauer Zeitung», die «Limmattaler Zeitung», die «Solothurner Zeitung» und der «Basellandschaftlichen Zeitung» kam auf 308'000, nur 2'000 weniger als im Vergleichszeitraum 2024.
Der «Tages-Anzeiger» verlor gegenüber dem Vorjahr 5'000 Personen und lag neu bei 290'000 Leserinnen und Leser. Der «Blick» legte um 4'000 auf neu 276'000 sogar leicht zu. «Berner Zeitung» und «Bund» kamen auf eine Leserschaft von 268'000, praktisch unverändert. Das «St Galler Tagblatt» verlor 3'000 Lesende und steht neu bei 240'000.
Die «Neue Zürcher Zeitung» viel spürbar von 212'000 auf 197'000. Noch deutlicher war der Verlust beim «Tagblatt der Stadt Zürich», das von 106'000 auf 92'000 zurückfiel.
Leicht zulegen konnte die «Südostschweiz» von 145'000 auf 147'000, ebenfalls die «Wiler Nachrichten» die sich von 75'000 auf 76'000 ganz leicht verbessern konnten.
Unverändert bei 81'000 Leserinnen und Leser lag die zu Tamedia gehördende «Basler Zeitung». Der «Landbote» verlor 2'000 und lag neu bei 48'000, die «Zürichsee-Zeitung» sank um 6'000 auf noch 47'000. Auch das «Bieler Tagblatt» verlor und kam mit einem Minus von 3'000 auf neu 35'000.
Gleichzeitig zur Basisstudie hat die Wemf auch die «MACH Total Audience 2025-1» veröffentlicht. Bei den ausgewerteten Tageszeitungen erhöht sich durch die Mitberücksichtigung des zugehörigen Onlineangebots die Reichweite um durchschnittlich 58 Prozent.
Die Ausgabe von «20 Minuten» in der Deutschschweiz erreichte demnach eine crossmediale Reichweite von 1,5 Millionen Leserinnen und Leser, also über 600'000 mehr als nur in der Print-Version. Der «Blick» erreichte crossmedial 803'000 Leserinnen und Leser.
«Eine Strategie, die beide Kanäle crossmedial verknüpft, ist für Medienhäuser also äusserst vielversprechend, da sie die Reichweite steigert und verschiedene Zielgruppen anspricht», kommentiert die Wemf die Ergebnisse, die sie für sieben Titel in Zusammenarbeit mit Mediapulse ausgewiesen hat.
Nur 13% der Nutzer und Nutzerinnen einer Medienmarke würden täglich sowohl das gedruckte als auch das Onlineangebot der Medienmarken konsumieren, so die Wemf weiter. Mit anderen Worten: Die meisten Medienkonsumenten nutzen entweder die Print- oder die Onlineversion eines Newsbrands.
Die Wemf hat für die Basisstudie insgesamt 22'000 Personen in der Deutschschweiz ab 14 Jahren befragt.