Der in der Branche mittlerweile nicht unumstrittene Preis geht in diesem Jahr an Susanne Brunner.
Die Auslandredaktorin und Leiterin der Auslandredaktion von Radio SRF ist beim Voting des Branchenmagazins «Schweizer Journalist:in» zur «Journalistin des Jahres» gewählt worden.
Nur wenigen Voting-Punkten hinter Brunner folgt SRF-Kollegin Mona Vetsch. Auf Platz drei folgt die freie Journalistin Karin Wenger.
Am Voting haben in diesem Jahr 1'126 Personen teilgenommen. Wer in einem grossen Haus arbeitet und entsprechend mobilisieren kann, hat schon mal eine gute Ausgangslage, wird die Auszeichnung in der Branche von vielen kritisiert. Allein bei der SRG sind 2'100 Personen journalistisch tätig.
In der Kategorie Chefredaktion schaffte es Dominique Strebel vom Ringier-Titel «Beobachter» auf den ersten Platz, in der Kategorie Politik Philipp Loser vom «Tages-Anzeiger».
Bester Reporter des Jahres ist David Nauer von SRF und auch in den Kategorien Wirtschaft und Audio/Radio wurden mit Reto Lipp und Salvador Atasoy zwei SRF-Journalisten ausgezeichnet.
Bei der Recherche wurde Adrienne Fichter auf den ersten Platz gehievt, bei den Kolumnen Anna Rosenwasser. Beide schreiben für das Online-Magazin «Republik».
Watson schaffte es in der Kategorie Kultur mit Simone Meier auf Platz eins. Bei den Sport-Journalisten wurde Florian Raz geehrt; Raz arbeitete bisher für Tamedia und ab Dezember neu für den «Blick».
Als Newcomer erhielt Gina Bachmann von der «NZZ am Sonntag» am meisten Voting-Punkte und bei Foto/Video Laurent Gilliéron von Keystone-SDA. «Redaktion des Jahres» darf sich die Wochenzeitung (WoZ) nennen.
Unter vielen anderen Redaktionen fehlen die Medien-Titel von CH Media, Ringier mit dem wieder stark gewordenen «SonntagsBlick», die «Freiburger Nachrichten», der «Nebelspalter»-Online, die «Südostschweiz» oder die Plattform J aus Bern. Die Westschweiz oder das Tessin sind sowieso aussen vor.
Seit Jahren wird bemängelt, dass der Preis nicht professionalisiert wird. Bereits in der ersten Journalisten-Rating-Ausgabe mit Roger Köppel als Sieger klemmte das System, das zusammengebrochen war.
Hier scheint der Journalisten-Grundsatz zu gelten: Meide Sorgen, meide Kummer, morgen kommt die nächste Nummer!
Die Preisverleihung findet am 24. März 2025 im Museum für Gestaltung in Zürich statt.