Geht es um die neue Medienförderung und das Referendum dagegen, stellt Tamedia auf Lautlos. Und versteckt sich hinter dem Verlegerverband.
Weder zu den Argumenten der Referendumsführer noch zum Mehrbetrag an zusätzlichem Fördergeld, mit dem der Grossverlag bei einer Umsetzung des Förderpakets voraussichtlich rechnen könnte, wollte man sich an der Zürcher Werdstrasse gegenüber dem Klein Report trotz mehrfacher Nachfrage äussern.
«Wir sprechen uns dafür aus, dass die Branche in Bezug auf die Medienförderung gemeinsam auftritt, und unterstützen die Position des Verbands Schweizer Medien (VSM)», reagierte Tamedia-Kommunikationschefin Nicole Bänninger nur summarisch auf einen detaillierten Fragekatalog.
Zentral für Tamedia sei vor allem der Ausbau der indirekten Presseförderung. Dies, «um den Kostendruck im Zeitungsvertrieb zu mindern».
Auch bei den befürchteten Folgen, falls das Stimmvolk das Päckli bachab schicken würde, hält sich Tamedia bedeckt.
«Zu potenziellen Fördergeldern können wir keine Auskunft geben», so Bänninger. Die Höhe der aktuellen Medienförderung werde man Ende August im Halbjahresbericht ausweisen. «Bis dahin befinden wir uns in der ‚Quiet Period‘.»
Dass die Meinung des von TX-Chef Pietro Supino dirigierten Verlegerverbandes irgendwie in die Büros und Köpfe der Redaktionen durchdrücken könnte, schloss die Kommunikationsleiterin dezidiert aus. «Wie Tamedia als Unternehmen und Mitglied des Verbands Schweizer Medien dem Medienförderungsgesetz gegenübersteht und wie unsere Medien darüber berichten, sind zwei verschiedene Dinge», so Bänninger zum Klein Report.
«Die publizistische Unabhängigkeit unserer Medien ist das oberste Gut. Das Unternehmen nimmt keinen Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung.»
Daran wird man die Berichterstattung der Tamedia-Zeitungen zum Förderpaket und zum Referendum messen dürfen.