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Sonntag
22.08.2021

Medien / Publizistik

«20 Minuten» profitiert weder direkt noch indirekt von der geplanten Medienförderung und hält das für eine «Wettbewerbsverzerrung»... (Bild: © «20 Minuten»)

«20 Minuten» profitiert weder direkt noch indirekt von der geplanten Medienförderung und hält das für eine «Wettbewerbsverzerrung»... (Bild: © «20 Minuten»)

Gratiszeitungen haben im neuen Medienförderungsgesetz keinen Anspruch auf staatliche Gelder. Das ist für «20 Minuten» eine unverständliche «Wettbewerbsverzerrung».

Grundsätzlich stehe das Pendlerblatt der TX Group hinter staatlicher Medienförderung, sagte «20 Minuten»-Kommunikationsleiterin Eliane Loum-Gräser kurz und knapp auf Anfrage des Klein Report am Mittwoch.

«Wir halten jedoch den Fakt, dass im geplanten Medienförderungspaket kostenlose Onlinemedien sowie nicht abonnierte Zeitungen weder direkt noch indirekt von der Förderung profitieren könnten, für eine Wettbewerbsverzerrung, für die wir kein Verständnis haben», antwortete Loum-Gräser zusammenfassend auf einen detaillierten Fragenkatalog des Klein Reports.

Tatsächlich sind für Gratismedien keine staatlichen Förderfranken vorgesehen. Vom Geldregen aus Bundesbern würden im Falle einer Umsetzung des Gesetzes abonnierte Pressetitel sowie die Verbands- und Mitgliedschaftspresse profitieren. Und Onlinemedien mit einem Bezahlmodell kommen neu in den Genuss von 30 Millionen Franken pro Jahr.

«20 Minuten» begründet das eigene Unverständnis über die Nichtförderung halbherzig damit, dass die Zeitung 150 Journalistinnen und Journalisten in drei Sprachregionen beschäftige und «hohe Beträge in die Publizistik» investiere.

«Gerade aufgrund seiner politisch absolut neutralen und unabhängigen Berichterstattung sowie des einfachen und kostenlosen Zugangs zu Information leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Demokratie», so Loum-Gräser über das Selbstverständnis der Gratiszeitung.

Die Frage, wie sich «20 Minuten» in den Abstimmungskampf einmischen würde, falls es zu einem Urnengang über das Medienförderungsgesetz komme, liess die Sprecherin unbeantwortet.