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Donnerstag
31.08.2023

Medien / Publizistik

TV, Radio und Online-Zeitungen bleiben die meistgenutzten Medienkanäle. (Bild © Igem)

TV, Radio und Online-Zeitungen bleiben die meistgenutzten Medienkanäle. (Bild © Igem)

Chat-GPT ist ein Senkrechtstarter: Nach noch nicht mal einem Jahr, seit das künstliche 7/24-Parlando online ist, wird es schon von 1 Million Menschen in der Schweiz genutzt.

Das zeigen die neuen Mediennutzungszahlen der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem). Demnach sind 680’000 der Chatbot-Fans männlich und 360’000 weiblich. Und vor allem bei jüngeren Personen hat sich das Tool durchgesetzt: Knapp die Hälfte aller Personen in Ausbildung nutzen Chat-GPT. Das Durchschnittsalter liegt bei 28 Jahren.

Das Einsehen hatten im verflossenen Mediennutzungsjahr die US-Marktführer im Video-Streaming. Durchs Band haben sie Marktanteile verloren: Youtube büsst im Vergleich zum Vorjahr 370’000 Zuschauer und Zuschauerinnen ein und Netflix 300’000. 

Trotz Verlusten sind es weiterhin potente Player: Youtube kommt aktuell auf 4,3 Millionen mindestens «gelegentliche» User (64 Prozent der Bevölkerung), Netflix auf 2,9 Millionen (43 Prozent).

Disney+, der Kleine unter den Grossen, erreicht nach leichtem Verlust noch 960’000 User in der Schweiz (14 Prozent). 

Die Video-Angebote der SRG-Kanäle dominieren den Schweizer Streaming-Markt. Die Websites und Apps von SRF, RTS und RSI liegen mit 2,8 Millionen Zuschauern und Zuschauerinnen (42 Prozent der Bevölkerung) klar an der Spitze, gefolgt von Play Suisse, dem Streaming-Portal der SRG, mit 1,3 Millionen (19 Prozent). 

Der Swisscom-Spross Blue+, ehemals Teleclub, hat 420’000 (6,2 Prozent) und MySports 340’000 (5,0 Prozent) User. 

Die Swisscom blue TV App zählt 1,2 Millionen (18,4 Prozent), Zattoo 680’000 (10 Prozent) und die Sunrise TV App 620’000 (9,2 Prozent) Nutzer und Nutzerinnen. Die Webseiten von privaten TV-Sendern zählen 580’000 Zuschauer und Zuschauerinnen (8,6 Prozent).

Alles in allem muss wieder einmal festgehalten werden: Die Popularität des klassischen Fernsehens ist ungebrochen. Mit 6,3 Millionen Nutzenden respektive 93 Prozent der Bevölkerung schaut fast die ganze Schweiz fern. 

Damit ist das Publikum mehr als doppelt so gross wie bei Netflix. Der Fernseher bleibt mit knappem Vorsprung das wichtigste elektronische Gerät: 6,1 Millionen (90 Prozent) nutzen ein TV-Gerät und 6,0 Millionen ein Smartphone (88 Prozent). 

Good News auch aus dem schon totgesagten Kino. Die Nutzung hat hier fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht.

Laut Igem-Statistik gingen 3,2 Millionen Personen (47 Prozent der Bevölkerung) in den letzten sechs Monaten ins Kino. Das sind 570’000 mehr als im Vorjahr und entspricht 92 Prozent der Vor-Corona-Besucherzahlen. 

Auch das klassische Radio trotzt mit 190’000 neuen Hörern und Hörerinnen der Streaming-Konkurrenz. Mit 6,1 Millionen (90 Prozent der Bevölkerung) hört die breite Masse Radio, 4 Millionen (59 Prozent) sogar täglich. Damit hat das Medium mehr als doppelt so viele User wie Spotify. 

Und auch der Online-News-Konsum bei den Zeitungsportalen hält sich wacker: 5,8 Millionen (86 Prozent der Bevölkerung) lesen mindestens gelegentlich News im Internet. Schweizer Nachrichtenportale wie 20min.ch, blick.ch oder lematin.ch erreichen insgesamt 5,2 Millionen Personen (76 Prozent). 

1,4 Millionen (20 Prozent) davon bezahlen für ein digitales News-Abonnement.