Nun hat sich auch eine Gruppe von Medienschaffenden formiert, um das Referendum gegen die neue Medienförderung zu unterstützen.
«Ich will unabhängig und frei fragen, recherchieren und kommentieren können. Wenn mein Arbeitgeber vom Staat finanziert wird, wird das noch schwieriger, als es jetzt schon ist», sagt Dominik Feusi.
Der Bundeshaus-Chef des «Nebelspalters» hat den Anstoss gegeben für das «Journalisten-Komitee gegen den Ausbau der Medienförderung», das am Freitag lanciert wurde.
Der Staat finanziere zum ersten Mal direkt private Medienunternehmen. Dies, obwohl es einen medialen Service Public in Form der SRG bereits gebe, kritisiert das Komitee.
«Die Distanz zu Politikern und Verwaltung ist unabdingbar für die Arbeit von Medienschaffenden. Sie ist schon jetzt durch verschiedene Abhängigkeiten in Gefahr, zum Beispiel durch Ausweis- und Zutrittsregelungen, Zugang zu Informationen und die personelle und finanzielle Übermacht von staatlichen PR-Stellen in Bund Kantonen und Gemeinden», heisst es auf der Website.
Wenn nun noch eine finanzielle Abhängigkeit dazu käme, sei die Medienfreiheit in Gefahr. «Es entsteht eine gefährliche Erwartungshaltung bei Politik und Verwaltung, die unabhängigen Journalismus verunmöglicht.»
Die Gruppe hat ein Manifest hochgeladen. Auf der Liste der Unterstützenden fand man am Freitagnachmittag zwanzig Namen, darunter Ronnie Grob, Chefredaktor «Schweizer Monat», Anja Sciarra und Oliver Sterchi, beide Co-Redaktionsleitende beim Basler Onlineportal Prime News, Philipp Gut, unter anderem Kolumnist bei der «Automobil Revue», Marcel Baumgartner, Verleger «Die Ostschweiz», die drei «Nebelspalter»-Redaktoren Serkan Abrecht, Sandro Frei und Claudia Wirz sowie Marcel Odermatt, Bundeshaus-Redaktor bei der «Weltwoche».
«Weil es um eine Grundbedingung des journalistischen Arbeitens geht, kann ausnahmsweise von der richtigen und wichtigen Regel Abstand genommen werden, dass Journalistinnen und Journalisten sich selber politisch zurückhalten und weder Referenden unterschreiben noch dafür Werbung machen», so das «Journalisten-Komitee».