Vorübergehendes Aufatmen auf den Tamedia-Redaktionen der Deutschschweiz und der Romandie. «Bis Ende September 2026» will die TX Group in besagten Abteilungen gänzlich auf «Entlassungen aus wirtschaftlichen Gründen» verzichten, teilte der börsenkotierte Konzern am Freitag mit.
Dieses öffentliche Bekenntnis zu einem Entlassungsstopp ist Teil eines Gesamtpakets, auf das sich Tamedia und die Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter der Redaktionen geeinigt haben.
Weiter hätten sich die beiden Seiten darauf verständigt, dass Frühpensionierungen ohne Rentenkürzung möglich sein müssen und die Unterstützung von Familien mit unterhaltspflichtigen Kindern verbessert wird.
Die Reaktionen auf die Kommunikation fielen kritischer aus, als es sich das Unternehmen erhofft hatte. «Ein Entlassungsstopp ist eine wichtige Zusicherung für die Angestellten in den Redaktionen. Das muss für das ganze Personal gelten», liess sich etwa Stephanie Vonarburg, Vizepräsidentin und Leiterin des Sektors Medien bei Syndicom, in einer Mitteilung zitieren. Wichtig sei, «dass die TX Group aufhört, primär auf die Gewinnmargen zu fokussieren und dass sie wieder in den Lokaljournalismus investiert».
Das vorliegende Versprechen allein reiche nicht aus, «um das Vertrauen der ganzen Belegschaft und der vernachlässigten Lokalmedien nachhaltig zu stärken.»
Auch die Leserschaft zeigt sich skeptisch, wie ein Blick in die Kommentarspalte der «Tages-Anzeiger»-Website zeigt. «Habe ich richtig verstanden: Zwischen der Entlassungswelle von 55 Vollzeitstellen diesen Sommer und der Entlassungswelle im Oktober 2026 herrschen knapp 2 Jahre Entlassungspause?», fragt etwa ein User lakonisch.
Und ein anderer User stufte es als «erstaunlich» ein, dass «ein grosser Konzern wie zum Beispiel die TX Group in unserer momentanen Welt beinahe 2 Jahre im Voraus irgendwelche Garantien abgeben kann.»