Der Konsum von Nachrichten ist auch im laufenden Jahr weiter gesunken. Die Zahlungsbereitschaft der Mediennutzenden bleibt niedrig.
So machen inzwischen 36 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer «manchmal» oder sogar «oft» einen weiten Bogen um Nachrichten, wie aus dem Schweizer Länderbericht des «Digital News Reports 2024» hervorgeht.
41 Prozent der Leute vertrauen zwar noch einem «Grossteil der Medien». Doch seit 2016 hat die Nutzung der Medien stark abgenommen, vor allem der klassischen. So nutzen 2024 noch 69 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer «mindestens einmal wöchentlich» TV, Radio oder Print – 2016 waren es noch 88 Prozent.
Wer aber einen Drift zu den digitalen Informationsquellen vermutet, irrt: Denn auch dort ging die Nutzung zurück, wie die Studie zeigt.
So informieren sich im laufenden Jahr 74 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer auf Newswebseiten und Social Media; 2016 waren es noch 82 Prozent.
«Dieser sinkende Nachrichtenkonsum zeigt sich bei allen Altersgruppen, wenn auch nicht überall gleich stark. Die Daten geben also keine Hinweise darauf, dass junge Menschen mit zunehmendem Alter mehr Nachrichten nutzen», steht in dem vom Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (FÖG) verantworteten Schweizer Länderbericht der internationalen Studie.
Das generelle Interesse an Nachrichten hat in der Schweiz über die Zeit ebenfalls abgenommen, wenn auch längst nicht so stark wie in vielen anderen Ländern. Während 2016 in der Schweiz 59% der Befragten angaben, sich sehr für Nachrichten zu interessieren, sind es 2024 nur noch 48%. Auch sinkt die Zahl der Menschen, die regelmässig Online-News teilen oder kommentieren.
Von den Nachrichten-Vermeider – «News Avoider» werden sie von den Studienautoren benannt – geben viele die Informationsflut als Grund an. Die Mehrheit der «News Avoider», darunter insbesondere Frauen, sagt, dass sie sich von der Nachrichtenmenge «erschöpft» fühlt.
Sechs von zehn Personen fühlen sich zwar auf dem Laufenden gehalten. Aber nur eine Minderheit stimmt der Aussage zu, dass Medien «Hoffnung geben». Dies könne ein Hinweis auf das «ungenutzte Potenzial eines konstruktiven Journalismus» sein, schreiben die Autoren etwas schulmeisterlich zu diesem Bereich.