Der Verein Qualität im Journalismus hat ein neues Co-Präsidium: An der GV sind Franz Fischlin von SRF und Fabienne Kinzelmann von Ringier als neue Doppelspitze gewählt worden.
Zurückgetreten sind Edith Hollenstein von der Tamedia und Barbara Peter von SRF. Zusammen hatten die beiden Journalistinnen von Juni 2020 bis am 18. Mai 2022 als Co-Präsidentinnen ad interim die Geschicke des Vereins gelenkt.
«Wir haben dieses Amt übernommen, weil damals nach dem Abgang von Larissa Bieler keine fixe Nachfolge gefunden werden konnte. Barbara und ich wollten das eigentlich nur ein Jahr lang machen, doch aufgrund der Pandemie verlängerte sich unsere Amtszeit», sagte Hollenstein über ihre Zeit an der Spitze des Vereins zum Klein Report. Die Generalversammlung wurde am Mittwochabend an der Zürcher Werdstrasse bei der Tamedia abgehalten, vor eher wenig Publikum.
Die scheidenden Co-Präsidentinnen haben den JournalismusTag erstmals digital durchgeführt, in Zusammenarbeit mit dem MAZ und dem IAM. «Zudem haben wir in dieser Zeit den Auftritt neu lanciert. So steht der Verein nun solide da, um ihn der neuen Führung zu übergeben», bilanzierte Edith Hollenstein ihre Amtszeit.
Auch im übrigen Vorstand gab es Rochaden: Neu in das insgesamt neunköpfige Gremium gewählt wurden Silke Fürst (IKMZ), Christian Beck (persoenlich.com) und Claudia Schlup (MAZ).
Zurückgetreten sind Josefa Haas und Frank Hänecke (MAZ). Beide haben den Verein jahrelang unterstützt. Wiedergewählt worden sind Urs Bühler (NZZ), Barbara Peter (SRF), Eva Pfirter (SDA) und Gabriela Amiet-Tessaro als Kassierin.
Auf die Vereinsziele für die nächsten Monate angesprochen, sagte Edith Hollenstein, die dem Verein künftig als «normales» Mitglied angehören wird, weiter zum Klein Report: «Es werden die Q-Clubs ausgebaut und auch neue Formen des Dialoges ausprobiert werden. Der traditionelle JournalismusTag, quasi das Herzstück, wird beibehalten.»
Der frisch gewählte Co-Präsident Franz Fischlin, der im Sommer SRF verlässt und sich selbständig macht, sagte: «Das Angebot an Medien war noch nie so gross wie heute. Dadurch ist der traditionelle Journalismus unter Druck.»
Der Verein wolle Diskussionen anregen darüber, warum es diesen Beruf braucht, wie er sich entwickelt und was Qualität ausmacht.
Co-Präsidentin Fabienne Kinzelmann, die noch bis Ende August als Auslandsredaktorin bei der Blick-Gruppe arbeitet, versprach Support für die Zunft: «In Kriegs- und Krisenzeiten wie diesen ist Qualität im Journalismus essenziell. Journalistinnen und Verleger sind jeden Tag herausgefordert, sie zu verteidigen.» Hier wolle der Verein mit «klugen Debatten» unterstützend wirken.
Der JournalismusTag.22 wird am 24. November 2022 in Winterthur stattfinden.