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Samstag
25.05.2024

Medien / Publizistik

Die Tamedia-Journalistin ersetzt Timo Grossenbacher... (Bild: zVg)

Die Tamedia-Journalistin ersetzt Timo Grossenbacher... (Bild: zVg)

Anielle Peterhans, Reporterin im Recherchedesk von Tamedia, ist in den Vorstand des Recherche-Netzwerks investigativ.ch gewählt worden. Die Jahresversammlung war der Undercover-Recherche gewidmet.

An der Jahreskonferenz von investigativ.ch am Freitagnachmittag im Progr in Bern haben sich rund 50 Journalistinnen und Journalisten aus der ganzen Schweiz zusammengefunden, um sich über Recherchemethoden auszutauschen.

Die Veranstaltung wurde von Jean Peters von Correctiv Deutschland eröffnet. Er leitete die Recherche «Geheimplan gegen Deutschland», die Anfang Jahr eine der grössten Demonstrationswellen auslöste, die es in der Geschichte Deutschlands jemals gab. 

In den anschliessenden Workshops gaben Journalistinnen und Journalisten aus der Schweiz Einblick in ihre Recherchen. Eine Podiumsdiskussion mit Susan Boos (Schweizer Presserat), Jean-Philippe Ceppi (langjähriger Produzent von «Temps Présent» bei der RTS) und Sarah Jäggi (Redaktorin des Schweizer Büros der «Zeit») befasste sich mit den Chancen und Grenzen der verdeckten Recherche.

An der Mitgliederversammlung gab es personelle Veränderungen im Vorstand. Anielle Peterhans stösst zum Vorstand des Netzwerks. Sie ist Reporterin beim nationalen Recherchedesk von Tamedia und arbeitet seit 2018 im Journalismus. «Heute deckt sie schwerpunktmässig gesellschaftspolitische Missstände auf – unter anderem im Bereich Extremismus, Migration und Sexismus», heisst es zum Schwerpunkt der Reporterin.

Anielle Peterhans hat Politikwissenschaften und Geschichte der Neuzeit in Zürich und Göteborg studiert und ist Absolventin der Journalistenschule MAZ in Luzern. Neben ihrem Studium hat sie Praktika im Ressort Politik bei «20 Minuten» und bei der «Rundschau» von SRF absolviert, wo sie anschliessend als Rechercheurin arbeitete. 

Als Teil eines Recherche-Trios war sie an den Cryptoleaks beteiligt, einer gemeinsamen Recherche von «Rundschau», ZDF und Washington Post, die eine weltweite Abhöroperation von US- und deutschen Geheimdiensten enthüllte.

Danach absolvierte Peterhans ein Volontariat beim «Tages-Anzeiger» und wurde 2022 Teil des Recherchedesks. Dort publizierte sie mit ihrem Team unter anderem die «Cyprus Confidentials», bei denen unzählige Verbindungen russischer Oligarchen zu Schweizer Banken aufgedeckt wurden. 

2024 hat Anielle Peterhans einen «Swiss Press Award» in der Kategorie Online erhalten. Sie wurde für eine Team-Recherche über die Anfeindungen gegen Parlamentsmitglieder zusammen mit Patrick Meier, Oliver Zihlmann, Simone Rau und Sebastian Broschinski ausgezeichnet. 

Anielle Peterhans folgt auf Timo Grossenbacher. Timo Grossenbacher verlässt nach vier Jahren den Vorstand, da er sich beruflich neu ausrichtet und neue Projekte in Angriff nehmen will. Er bleibt investigativ.ch weiterhin als Mitglied erhalten. 

Ebenfalls an der Mitgliederversammlung zurückgetreten ist Marc Meschenmoser, der in die Kommunikation der Stadler-Rail-Gruppe wechselt, wie der Klein Report bereits berichtete.