Im Jahr 2022 sank die Fernsehnutzung in der Schweiz auf durchschnittlich 111 Minuten pro Tag. Das sind 9 Minuten weniger als im Jahr davor, wie aus den am Freitag veröffentlichten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) hervorgeht.
Auch die Radionutzung ging zurück auf neu 80 Minuten pro Tag, was einem Minus von 6 Minuten im Vergleich zu 2021 entspricht.
Schaut man sich die BFS-Tabellen an, sieht man Nutzungszahlen im freien Fall: Vor 15 Jahren sassen die Schweizerinnen und Schweizer im Durchschnitt noch 146 Minuten pro Tag vor der Kiste, gegenüber 2022 ganze 35 Minuten mehr.
Ähnlich rasant verlief der Abwärtstrend beim Radio: 2008 hörte man in der Schweiz im Schnitt 106 Minuten Radio, 26 Minuten mehr als im Jahr 2022.
Gemäss der ebenfalls am Freitag vom BFS publizierten Tabelle «Verteilung der Radio- und Fernsehenempfangsgebühren» bezog die SRG im Jahr 2022 mit 1,261 Milliarden Franken 9 Millionen Franken mehr aus dem Gebührentopf als 2021.
Fürs Gebührensplitting standen 81 Millionen bereit, gleich viel wie 2021.
Die Serafe AG, die die Gebühren einzieht, bezog 23 Millionen Franken aus dem Topf. Im letzten Jahr der Billag AG (2018) hatte die Vorgängerorganisation mit 62 Millionen Franken fast das Dreifache bekommen.
Bei den BFS-Zahlen handelt es sich um eine sogenannte «Synthesestatistik». Die Kennzahlen basieren neben BFS-Daten auf Zahlen aus verschiedenen Quellen, darunter die Wemf-Zahlen zum Printmarkt und die Bakom-Zahlen zu den Radio- und TV-Gebühren.
Die Medienstatistik des BFS beleuchtet einerseits Angebot und Nutzung der traditionellen Medien TV, Radio und Print. Andererseits gibt sie Auskunft über die ökonomischen und rechtliche Rahmenbedingungen wie die Beschwerdeinstanzen.