Am Donnerstag startet die 20. Ausgabe des Zurich Film Festivals (ZFF), das der NZZ gehört. Während die SRG die Kooperation mit dem Event in den besten Tönen hervorhebt, rumort es in der Festivalleitung gewaltig.
Während elf Tagen flimmern in Zürich die Filmleinwände und werden die roten Teppiche für die Hollywood-Promis Kate Winslet, Richard Gere oder Pamela Anderson ausgerollt.
Die SRG ist mit zehn Koproduktionen im Festivalprogramm präsent, darunter die SRF-Kultserie «Tschugger 4», der historische Film «Landesverräter» und das Familiendrama «When we were Sisters».
Aber auch ausserhalb der Kinosäle wirken SRG und SRF am Zurich Film Festival mit. Zum Beispiel als Medienpartner. Oder als Kooperationspartnerin des «Zurich Summit», wo sich die Umtriebigen aus Filmproduktion, Entertainment und TV-Vermarktung im The Dolder Grand zum Stelldichein treffen.
Auch das «Awards Special Screening», wo der Oscar-Anwärter «Reinas» von Klaudia Reynicke promotet werden soll, organisiert die SRG. Und schliesslich mischt SRF beim «Writer’s Day» mit.
So sehr die Kulissen des Megaevents des NZZ-Verlags auch glänzen mögen, dahinter rumort es hörbar. In den letzten zwei Jahren ist es zu 20 Abgängen gekommen, wie der «SonntagsBlick» recherchiert hat.
Seit Co-Geschäftsführerin Nadja Schildknecht das Festival verlassen hat, sei es zu einem «Frauenverschleiss an der ZFF-Spitze» gekommen. Konkret folgten in kurzer Zeit vier Frauen.
Seit Oktober 2022 leitete Jennifer Somm die Vermarktungs- und Eventagentur des Zurich Film Festivals. Im Juni 2022 hat sie erste Aufgaben innerhalb der Firma der Spoundation Motion Picture AG übernommen.
Etwas mehr als ein Jahr und Somm war schon wieder weg. Der Verwaltungsrat und Somm hätten «im gegenseitigen Einvernehmen beschlossen, die Zusammenarbeit zu beenden», hiess es damals. Unterschiedliche Vorstellungen über die Führung hätten zum Entscheid geführt.
Roger Crotti, Verwaltungsratspräsident des ZFF, übernahm per sofort interimistisch die Leitung der Vermarktungs- und Eventagentur. Direktor des Festivals ist der ehemalige NZZ-Journalist Christian Jungen.
Viele weitere Abgänge erfolgten aber auch auf den unteren Rängen des Filmfestivals.
Die 20-jährige Jubiläumsausgabe startet mit dem Film «Joker: Folie à Deux». Also «Wahnsinn zu zweit».
