Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) hat im vergangenen Jahr mit 27,6 Millionen Franken einen um 21 Millionen geringeren Gewinn erwirtschaftet als im Vorjahr.
Dies, obwohl im letzten Jahr mit der Fussball-Weltmeisterschaft in Katar und den Olympischen Winterspielen in Peking zwei globale Gross-Events Mehreinnahmen bei Sponsoring und Werbung in die Kassen spülten.
«Da im Jahr 2023 keine Sportgrossanlässe stattfinden, ist wieder mit einem etwas stärkeren Rückgang der kommerziellen Erträge zu rechnen», prophezeit die SRG in einer Mitteilung vom Dienstag.
Die SRG produzierte an den Olympischen Winterspielen in China das Weltsignal der alpinen Skirennen, was zu höheren Dienstleistungserträgen führte. Der Ertragsrückgang beim sonstigen Betriebsertrag erklärt die SRG damit, dass im vergangenen Jahr deutlich weniger Ertrag aus Immobilienverkäufen anfiel.
Auch die multiplen Krisen rütteln an der Rundfunkanstalt. Der sprunghafte Anstieg der Treibstoffpreise hatte einen eher kleinen Einfluss auf die Kosten und die Strompreiserhöhung und wird sich erst ab dem Berichtsjahr 2024 mit Mehrkosten «im Millionenbereich» bemerkbar machen.
Den grössten unmittelbaren Impact auf die SRG hatten die starken Verwerfungen an den Finanzmärkten: «Der Deckungsgrad der Pensionskasse der SRG war vorübergehend rund 20 Prozent tiefer als noch zu Jahresbeginn», heisst es weiter.
Die Situation habe sich zwischenzeitlich wieder etwas stabilisiert, gelte jedoch nach wie vor «als grosses finanzielles Risiko» und werde entsprechend überwacht.
Aufgrund einer notwendigen Wertberichtigung der einbezahlten Arbeitgeberbeitragsreserve im Umfang von 35 Millionen Franken seien die Personalkosten im letzten Jahr spürbar höher ausgefallen.
«Durch einen bedingten Verwendungsverzicht konnte der Deckungsgrad der Pensionskasse so um gut einen Prozentpunkt erhöht werden, was mithalf, eine drohende Sanierung zu vermeiden.»
Alles in allem ist der Betriebsaufwand praktisch unverändert im Vergleich mit dem Vorjahr und um 0,8 Prozent niedriger als 2019.
Um den Betrieb auch bei einer akuten Strommangellage oder gar einem Blackout – mindestens minimal – sicherzustellen, hat die SRG bestehende Notstromaggregate getestet und neu angeschafft.
Und last, but not least: die Quoten. «Trotz des allgemeinen Rückgangs der linearen Nutzung von Radio- und Fernsehprogrammen und der massiven internationalen Konkurrenz sind die Marktanteile der SRG-Sender 2022 insgesamt stabil geblieben», kommentierte die Generaldirektion.
Im Fernsehen erreichten die Sender von SRF einen Marktanteil von 33,4 Prozent (Vorjahr 33,5 Prozent), im Radio 52,3 Prozent (Vorjahr 53,7 Prozent).
Bei RTS betrug der TV-Marktanteil 2022 29,7 Prozent (Vorjahr 29,6 Prozent), beim Radio 39,2 Prozent (Vorjahr 41,1 Prozent), und auch RSI konnte seinen Marktanteil halten mit 29,5 Prozent bei TV (Vorjahr 30,5 Prozent) und Radio mit 58,3 Prozent (Vorjahr 57,7 Prozent).
«Auch die Reichweiten der Online-Angebote blieben stabil», heisst es weiter.