Content:

Montag
24.11.2025

TV / Radio

Die SRG reduziert die Geschäftsleitung um ein Mitglied und will 900 Vollzeitstellen bis ins Jahr 2029 abbauen.

Dazu wollte der Klein Report von der SRG-Medienstelle wissen, welches Geschäftsleitungsmitglied und welcher Unternehmensbereich genau betroffen sei und wie dieser Bereich in die neue SRG-Struktur integriert werde oder ob er stattdessen wegfalle.

«Dort, wo Stabilität und Kontinuität hoch gewichtet werden, werden Personen gezielt berufen. Vor diesem Hintergrund und um sicher durch die Transformation zu steuern, werden die Direktor:innen von RSI, RTR, RTS und SRF in ihrer Funktion bestätigt», so die Antwort von SRG-Mediensprecherin Gianna Blum

Durch den Abgang von SRF-Direktorin Nathalie Wappler werde diese Stelle ausgeschrieben. 

«Ebenfalls bestätigt werden Bereichsleiter:innen, die bereits im Hinblick auf die künftige Organisation rekrutiert und vom Verwaltungsrat bestätigt wurden», so Blum weiter zum Klein Report.

«Ausgeschrieben werden die neuen Rollen Direktor:in ‘Angebot’ sowie Direktor:in ‘Operationen’. Die künftig aufgehobenen Funktionen (Direktorin Swissinfo.ch und Direktor Operationen) bleiben bis Ende März bestehen.»

Deren Stelleninhaber werden gemäss der Mediensprecherin ab 1. April 2026 die Transitionsphase «aktiv mitgestalten».

Darauf angesprochen, was sich die SRG von der Integration von Swiss TXT genau erhoffe und wie viel Geld mit diesem Schritt eingespart werden könne, sagte Gianna Blum weiter zum Klein Report: «Die vollständige Integration von Swiss TXT soll vor allem zu einer stärkeren Bündelung von Kompetenzen und einer effizienteren Nutzung bestehender Ressourcen führen. Durch die Zusammenführung in die SRG-Struktur können Doppelspurigkeiten reduziert, technische Entwicklungen besser koordiniert und digitale Dienstleistungen einheitlicher bereitgestellt werden.» 

Zudem ermögliche die Integration eine engere Zusammenarbeit zwischen den Unternehmenseinheiten, etwa bei Barrierefreiheit, Untertitelung, digitalen Plattformen und technologischen Innovationen.  

Und was sagt die SRG zu der Kritik, dass eine vereinheitlichte Struktur die regionale Vielfalt schwächt?

«Die SRG wird kleiner. So auch die Geschäftsleitung», so Blum weiter. 

In der neuen, verkleinerten Geschäftsleitung müssten aber weiterhin alle sprachregionalen Einheiten Platz haben. «Denn die Stärke und Verankerung in den Regionen bleibt die DNA der SRG. Klar ist auch, dass die publizistische Qualität und die Unabhängigkeit unserer Angebote ist nicht verhandelbar ist und steht über allem.» 

Die Konzession der SRG lege zudem klar fest, dass die Mehrsprachigkeit im Programmauftrag der SRG verankert ist. «Aber mit weniger Mittel dasselbe zu machen wird nicht möglich sein. Ohne Auswirkungen im Angebot werden wir diese Summe daher nicht einsparen können. Wir werden aber versuchen, so viel wie möglich in den Strukturen und den Prozessen sparen.»

Welche Radio- und TV-Angebote gekürzt oder eingestellt werden, steht noch nicht fest. «Finale Aussagen» zu einzelnen Bereichen seien zum heutigen Zeitpunkt noch nicht möglich. In den nächsten Monaten werde definiert, welche Positionen und Stellen im Unternehmen eingespart werden müssen.  

Danach gefragt, wie die Gewerkschaften und Mitarbeitendengremien in die Ausarbeitung der Abbaupläne eingebunden worden sind, sagte Gianna Blum schliesslich zum Klein Report: «Die SRG ist im ständigen Dialog mit den Gewerkschaften. Das Konsultationsverfahren startet am 25. November und dauert drei Wochen bis am 14. Dezember. Am Konsultationsverfahren können alle Mitarbeitenden teilnehmen und Vorschläge machen, wie die Anzahl Kündigungen vermieden, verringert oder wie die Folgen gemildert werden könnten.» 

Neben den Mitarbeitenden seien auch die Personalverbände SSM und VDK zur Teilnahme am Konsultationsverfahren eingeladen. 

Das Konsultationsverfahren ist vom Gesetz vorgeschrieben.