Zum dritten Mal lud die Ringier Journalistenschule am Sonntag zum «Fest des Schweizer Journalismus» nach Zofingen in die Villa Römerhalde.
«Wir feiern gute Geschichten, gute Recherchen, spannende Projekte», begrüsste Schulleiter Peter Hossli die etwa 60 Gäste, die nach Zofingen gereist waren.
Hossli moderierte vier Gespräche mit Journalistinnen und Journalisten. Den Auftakt machte «SonntagsZeitung»-Chefredaktor Arthur Rutishauser. Er sprach über seinen Dokumentarfilm «Game Over», der den Niedergang der Credit Suisse schildert.
Was als Artikelserie begann, wurde zum abendfüllenden Kinoprojekt. «Ein Kollege kam vorbei und fragte, ob ich aus meiner Arbeit nicht einen Film machen möchte», sagte Rutishauser.
Zu Wort kommen in seinem Film die Sieger, die Verlierer wollten nicht. Die UBS-Banker Sergio Ermotti und Colm Kelleher treten auf, nicht aber die Spitzenmanager der ehemaligen Credit Suisse.
Nach Rutishauser übernahm SRF-Reporterin Helen Arnet das Mikrofon. Fünf Jahre lang begleitete sie eine junge Frau mit Magersucht. Entstanden ist ein zweiteiliger Dokumentarfilm, der ein Gesundheitssystem im Teufelskreis zeigt.
Den Tonfall wechselten Yara Vettiger und Vanessa Nyfeler, beide Reporterinnen bei der «Schweizer Illustrierte», die im Vorjahr die Ringier Journalistenschule abgeschlossen hatten. Sie berichteten von ihren Reportagen am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) in Mollis.
Zum Schluss weitete sich der Blick in den Nahen Osten. Karin A. Wenger, langjährige freischaffende Reporterin und Teilzeit-Auslandredaktorin der «NZZ am Sonntag», sprach über ihre Arbeit in Syrien, Irak und Libanon.
Anfang Januar reiste sie nach Syrien, wenige Wochen nach dem Sturz des Assad-Regimes. Ihre Reportage erzählt die politischen Umbrüche am «Minister der Bäckereien», einem ehemaligen Bäcker, der nun für die Brotversorgung des ganzen Landes verantwortlich ist.
Nach den vier Auftritten gab es Grilladen, Wasser, Bier und Wein.