Das «erste Qualitätsrating» der Schweiz ist am Montag im Landesmuseum präsentiert worden: Unter den 43 bewerteten überregionalen Informationsmedien setzt das «Echo der Zeit» von SRF den «Massstab punkto Medienqualität», so die nicht unumstrittene Studie. Die «Neue Zürcher Zeitung» brilliert unter den Zeitungen, gefolgt von «Tages-Anzeiger» und der «Sonntagszeitung».
Die SRF-Hintergrundsendung triumphierte nicht nur unter den Radio- und Fernsehsendungen, sondern setzte sich auch über alle untersuchten Medientitel hinweg bei Studienautoren und Lesern durch. In der Kategorie Tages- und Onlinezeitungen kam die «Neue Zürcher Zeitung» auf den ersten Rang. Die «NZZ am Sonntag» erhielt das «goldene Q» unter den Sonntagszeitungen und den Magazinen.
In der vierten Gruppe wurden die Boulevard- und Pendlerzeitungen miteinander verglichen, hier landete 20minuten.ch zuoberst auf dem Podest. Die Ringier-Blätter «Blick» und «Blick am Sonntag» sind sich die hinteren Ränge von anderen Studien gewohnt, weil sie in der «demokratie-relevanten» Optik der Studienmacher zu wenig Fleisch am Knochen hätten, so die Begründung.
Journalistische «Qualität» definiert die Studie in der Quadratur von Professionalität, Einordnungsleistung, Vielfalt und Relevanz. Diese vier Kriterien seien für den Qualitätsjournalismus als Beitrag zur demokratischen Meinungsbildung «unentbehrlich». Mit diesem Raster vor Augen bewerteten die Studienautoren über 18 000 redaktionelle Beiträge.
Zudem wurden 1600 Personen aus der Deutschschweiz und der Romandie online befragt, wie sie die Qualität der Medien wahrnehmen: 62 Prozent fanden diese übers ganze gesehen «gut» bis «sehr gut», 10 Prozent «sehr schlecht» bis «schlecht». Das Urteil der Studienautoren und jenes der Mediennutzer ginge kaum auseinander, unterstreichen die Studienmacher: «Insgesamt fällt auf, dass die Ergebnisse der Berichterstattungsqualität stark mit der Qualitätswahrnehmung des Publikums korrelieren.»
Auftraggeber der Studie ist der Stifterverein Medienqualität Schweiz. Das Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft der Uni Zürich und das Departement für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Uni Freiburg haben die Studie durchgeführt.
Gründungsmitglieder des Stiftervereins sind Sylvia Egli von Matt, vormals Direktorin der Schweizer Journalistenschule maz, Andreas Durisch, Managing Partner Dynamics Group AG und ehemals «Sonntagszeitung»- und «Facts»-Chefredaktor, Bruno Gehrig, Präsident der Swiss International Airlines, sowie der ehemalige Zürcher Regierungsrat Markus Notter, der dem Verein als Präsident vorsteht. Tobias Trevisan, Ex-Verlagsleiter (Tamedia, NZZ) wurde im April als weiteres Vorstandsmitglied dazugeholt.
Als Geldgeber figurieren im Kleingedruckten ABB Asea Brown Boveri Ltd, AMAG, Credit Suisse Foundation, Denner AG, Die Mobiliar, Ernst Göhner Stiftung, Novartis International AG, Stiftung für MeinungsFreiheit und MedienVielfalt, Swiss Life AG und Swiss Re AG. Die Geschäftsführung des Stiftervereins Medienqualität Schweiz liegt bei der Zürcher Kommunikationsagentur Dynamics Group.