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Donnerstag
16.12.2021

Medien / Publizistik

Auch die Alten sind fast immer online: Doch je nach Aktivität legte die Internetnutzung in Pandemiezeiten sehr unterschiedlich zu (blau = 2017, orange = 2019, grau = 2021).  (Bild © BFS)

Auch die Alten sind fast immer online: Doch je nach Aktivität legte die Internetnutzung in Pandemiezeiten sehr unterschiedlich zu (blau = 2017, orange = 2019, grau = 2021). (Bild © BFS)

Wegen der Pandemie laufen die Internet-Drähte heisser als je zuvor. 

Doch wie neue Zahlen des Bundesamts für Statistik zeigen, legte die Web-Nutzung je nach Bereich sehr unterschiedlich zu. Print, Radio und TV bleiben abgeschlagen zurück, obwohl der Tenor aus den Medienhäusern oft anders klingt.

Dass das World Wide Web nicht des Teufels ist, hat sich inzwischen auch bei den Graumelierten herumgesprochen. Beachtliche 76 Prozent der Schweizer und Schweizerinnen im besten Rentenalter browsen tagtäglich durchs Web. Bei den über 75-Jährigen sind es immer noch 53 Prozent.

Es gibt also kaum noch jemanden, der seinen oder die ihren Alltag nicht streckenweise online verbringt. Riesenunterschiede aber gibt es, wenn man sich anschaut, was die Leute im Web so treiben. Und da kommt auch Corona ins Spiel.

Der grösste Gewinner sind die Behörden: Sei es Verwaltungsformulare ausfüllen oder bei irgendeinem Amt nach irgendeiner Information suchen: Solche Aktivitäten haben um bis zu 25,5 Prozent gegenüber 2019 zugelegt, wie aus der am Mittwoch publizierten Erhebung des Bundesamts für Statistik hervorgeht.

Online-Weiterbildungsangebote landeten mit 16,1 Prozent auf Rang zwei der Webnutzungs-Gewinner, gefolgt von Terminvereinbarungen beim Spital oder in der Arztpraxis.

Dagegen zeigt sich der viel gelobte User-Push, den die Pandemie den Medienhäusern beschert haben soll, in der Online-Statistik des Bundes nur sehr blass: «Radio hören oder fernsehen» brachte gerade mal 3,3 Prozent mehr User vor den Screen. 

Und um Zeitungen oder Zeitschriften zu lesen, klickten sich lediglich 2 Prozent mehr Leser und Leserinnen durchs WWW als noch 2019.

Fast nur die Reisebranche traf es härter: minus 14,5 Prozent im Vergleich zur Zeit, als «Lockdown» noch ein Fremdwort war.