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Montag
27.01.2025

TV / Radio

In Belgien wurde die Live-Übertragung von Trumps Inaugurationsrede mit zwei Minuten Verspätung gezeigt… (Screenshot Youtube-Kanal ZDF heute)

In Belgien wurde die Live-Übertragung von Trumps Inaugurationsrede mit zwei Minuten Verspätung gezeigt… (Screenshot Youtube-Kanal ZDF heute)

Da «Trump rassistische, rechtsextreme oder hasserfüllte Äusserungen von sich gegeben habe» entschied die Chefredaktion RTBF, die Französisch-Version des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Belgien, die Live-Übertragung von Trumps Inauguration zu verzögern.

Als weltweit einzige Fernsehstation brachte sie Trump zwei Minuten später – ob dies wohl reichte, dessen «rassistischen, rechtsextremen oder hasserfüllten Äusserungen» mit Pieps oder ähnlichem zu «kuratieren»?

Das Vorgehen des ÖRR in Belgien ist nun Anlass für eine Riesen-Kontroverse. «Die Programmdirektion des RTBF» so ein Politiker, sei nicht «das Ministerium der Zensur und der Propaganda.»

Der ÖRR reagierte mit dem Verweis auf die Verfassung und die publizistischen Grundsätze, die im französischen Teil Belgiens tatsächlich mediale Zensur explizit vorsieht und zwar bei «rechtsextremen oder zu Hass aufrufenden Äusserungen.»

Auch SRF meint: «Müssen Medien über alles berichten, was Trump sagt?» und reflektiert darüber «wann die Medien berichten sollten und wann besser nicht.» Der Klein Report fragt sich, seit wann der Service Public und der ÖRR in vielen europäischen Ländern wie eine «Meldestelle für Rechtsextremismus» zu operieren begann während gleichzeitig der radikale Antisemitismus bspw. der Studenten in den USA SRF keine müde Zeile wert war, was die UBI (Unabhängige Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen) erst kürzlich massiv kritisierte und dem Beschwerdeführer diesbezüglich recht gab – der Klein Report berichtete darüber.

Trumps Erdrutschsieg liess hoffen, dass sich die mediale Berichterstattung rund um Trump und die USA wieder beruhigen würde, doch offenbar ist das Gegenteil der Fall. Es ist als ob der Krieg der Medien gegen Trump – oder die berechtigte Kritik und der Schutz der Demokratie – je nachdem, welchem Lager man angehört, ungebrochen weitergeht.

Dies sind keine guten Nachrichten für unsere Demokratien und demokratische Öffentlichkeiten.