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Donnerstag
03.07.2025

Kino

«Wir werden neue private Partner gewinnen und möchten die Unterstützung von Stiftungen, Donatorinnen und Donatoren sowie der öffentlichen Hand ausbauen», sagt Christian Jungen...    (Bild: ZFF/screenshot)

«Wir werden neue private Partner gewinnen und möchten die Unterstützung von Stiftungen, Donatorinnen und Donatoren sowie der öffentlichen Hand ausbauen», sagt Christian Jungen... (Bild: ZFF/screenshot)

Die NZZ trennt sich vom Zurich Film Festival (ZFF). Eine neue Trägerschaft übernimmt das Festival «per Juli 2025 im Rahmen eines Management-Buyouts».

In der Trägerschaft sind neben Finanzfachmann Marek Skreta, Festivaldirektor Christian Jungen, Vizedirektorin Reta Guetg, Unternehmer und Moderator Max Loong und der ehemalige Journalist und heutige ZFF-Präsident Felix E. Müller.

Erst Ende Januar hatte das Festival die Geschäftsleitung erweitert und neu Vizedirektorin Reta Guetg, Marco Misuraca als Operations Director sowie Alessandro Monsurrò, der die Geschäftsführung der Spoundation Motion Picture AG übernahm, bekannt gegeben.

«Das zum ZFF gehörende Kino Frame wird neu vom Kinounternehmen Kinokoni betrieben. Die Zusammenarbeit zwischen Festival und Frame bleibt bestehen», teilte der NZZ-Verlag am Donnerstag dazu mit. Die Kinokoni AG hat ihren Sitz in Olten.

Weshalb die NZZ-Gruppe das Filmfestival wieder abgibt, wenn doch alles so gut lief seit ihrem Einstieg 2015, erschliesst sich jedenfalls nicht aus der Medienmitteilung: «In den vergangenen zehn Jahren hat die NZZ das ZFF strategisch begleitet und dazu beigetragen, es zu einem der führenden Filmfestivals in Europa zu entwickeln, bei dem cineastische Talente entdeckt werden, der Schweizer Film einen grossen Auftritt erhält und Werke mit Oscar-Potenzial in Anwesenheit der Stars Premiere feiern.»

Um das Zurich Filmfestival «zukunftsfähig zu positionieren», so die NZZ, «braucht es unternehmerische Agilität und Freiräume für kreative und strategische Weiterentwicklungen», heisst von Seiten der NZZ, die von CEO Felix Graf und Chefredaktor Eric Gujer geführt und kontrolliert wird.

Graf selber hat beim Zurich Filmfestival ein paar grobe Managementschnitzer gemacht. Dafür hat sich der NZZ-CEO für die Zukunft der NZZ-Gruppe ins Plakatgeschäft gestürzt und eine 25-Prozent-Beteiligung bei der börsenkotierten APG gekauft.

Konklusion fürs kulturelle Engagement: «Die NZZ hat deshalb verschiedene Zukunftsoptionen geprüft und sich für eine Lösung aus den eigenen Reihen entschieden – ein Schritt, der Kontinuität sichert und neue Perspektiven für Profil, Wachstum und Sichtbarkeit eröffnet. Geplant ist, den Verkauf zeitnah zu vollziehen», heisst es zur Transaktion.

«Wir sind eine Zürcher Lösung, die viel Vertrauen von Partnern und Filmschaffenden geniesst. Wir denken gross und wir denken international», lässt sich Festivaldirektor Christian Jungen zitieren.

«Unser Ziel ist es, das ZFF dank strategischer Partnerschaften mit anderen Festivals als eines der führenden Filmevents in Europa zu etablieren, wo man im Herbst schon jene Filme und Stars sieht, die später Oscars gewinnen», sagt der ehemalige Filmjournalist der «Neuen Zürcher Zeitung», der das ZFF seit dem Einstieg der alten Tante leitet.

«Wir wollen Freude und festliche Stimmung in die Stadt bringen und ein Filmfest ausrichten, auf das Zürich stolz sein kann. Dafür werden wir neue private Partner gewinnen und möchten die Unterstützung von Stiftungen, Donatorinnen und Donatoren sowie der öffentlichen Hand ausbauen», so Jungen über seine Pläne.