Neben dem Bahnhof Basel SBB ist es am Samstag vor dem modernen Meret-Oppenheim-Hochhaus zu einer Demonstration gekommen. Dort hat unter anderem Radio SRF 2 Kultur ihren Sitz und da arbeiten Redaktionen für die Bereiche Wissenschaft und Fiktion.
Denen stehen gemäss dem strategischen Unternehmensprojekt «SRF 4.0» von Anfang Februar ein Sparprogramm und Programmänderungen bevor, es kommt zum Abbau im Bereich Wissenschaftsjournalismus. Dagegen haben Hunderte an einer SRF-Demo lautstark protestiert.
Im Vorfeld haben Köbi Gantenbein und Monique Wittwer auf der Kampagnenwebseite von Campax am 11. Februar eine Petition mit dem Namen «Hörerinnen und -hörer wollen das ‚Wissenschaftsmagazin‘!» gestartet.
Gerichtet ist die Petition an «Susanne Wille, Generaldirektorin der SRG SSR, Nathalie Wappler, Direktorin von Schweizer Radio und Fernsehen SRF und dessen Geschäftsleitung», wie es auf der Webseite heisst.
Keystone-SDA berichtete von über 27’000 Hörerinnen und Hörer, die gemäss dem Initiativkomitee unterschrieben hätten. Auf der Petitionsseite waren es gemäss Recherchen des Klein Reports bis Sonntagmittag aber knapp 13’000.
Im Aufruf zur Petition schreibt Gantenbein: «Die Direktion des Schweizer Radio und Fernsehens hat verkündet, dass sie dem ‚Wissenschaftsmagazin‘ von Radio SRF den Stecker ziehen will. Auch sollen Sendungen wie ‚Kontext‘, ‚Passage 2‘, ‚Trend‘ und weitere in Radio und Fernsehen eingestellt werden, um so 50 Stellen einzusparen.»
Die Direktion sage, «wir Hörerinnen und Hörer wollten solche Magazine nicht mehr hören. Wir sind weder mit dieser Unterstellung noch mit der daraus abgeleiteten Spartat einverstanden.» Deshalb fordere er und die Fotografin Monique Wittwer «im Namen der Hörerinnen und Hörer des ‚Wissenschaftsmagazin‘ die Direktion auf, ‚unsere Sendung‘ nicht zu schliessen und deren Redaktion nicht aufzulösen. Das ‚Wissenschaftsmagazin‘ ist eine Sternstunde des Journalismus in der Schweiz – es muss gestärkt, nicht geschlossen werden.»
Für die «Aargauer Zeitung» war Andreas Schwald vor Ort an der Kundgebung, die etwa zwei Stunden dauerte. Nachdem verschiedene Redner ihre Voten gegen den Programm-Abbau und die Einsparungen bei den wissenschafts- und auch kulturjournalistischen Formaten verkündete hatten, «sprach auch ein Vertreter von SRF, dies anstelle von SRF-Kulturchefin Nathalie Wappler», so der Journalist.
Schwald schreibt: «Man müsse insgesamt 44 Millionen Franken sparen, das sei ein Fakt. ‚Und 44 Millionen sind kein Pappenstiel!‘», zitiert er den SRF-Vertreter, der weiter erklärte: «Das Programm kommt zuletzt». Die Einsparungen würden hauptsächlich im strukturellen Bereich anfallen.
Gemäss Schwald, der als einiger der wenigen ausführlich berichtete, sei nebst den Votanten die Medienpräsenz «ebenfalls ansehnlich» gewesen. So seien mehrere Journalistinnen und Journalisten von SRF vor Ort gewesen, «einige wegen der Berichterstattung, andere jedoch privat».