Die Zeiten werden härter für die Giganten der Abo-Bewirtschaftung. Das Wachstum der Digital-Abonnements stockt, bei Netflix genauso wie bei der «New York Times».
Auch die Schweizer Medien rätseln darüber, wie sie die neugewonnenen Digital-Kunden auch längerfristig an ihre Marke binden können.
Ideen gibt es viele. Die einen beliefern ihre treuen Kunden mit exklusiven Newslettern, die anderen sortieren Premiumgeschichten aus, nur für Abo-Kunden.
Zu wenig Aufmerksamkeit in den Bindungsstrategien der Verlage bekämen die Apps, schreiben die beiden Medienberater Justin Eisenband und Zachary Kempner in einem Blog-Post des internationalen Verlegerverbandes (INMA).
Das mag erstaunen, ist «mobile first» doch seit geraumer Zeit in aller Munde.
Doch mache es eben einen signifikanten Unterschied, ob man die Website für die Smartphones optimiere. Oder ob man in eine raffinierte Applikation investiere und die Kunden von Beginn an aufs Installieren der eigenen Zeitungs-App hinführe.
Denn Surfen via Smartphone ist umständlich. Oft passt sich die Website dann doch nicht so geschmeidig auf den kleinen Screen ein wie erhofft.
Und bis man bei einem Artikel lesebereit am Start steht, hat man eine URL eingetippt, sich zum Artikel geklickt und womöglich auch noch der User-Identifikation zugestimmt. Und wenn man später auf den gleichen Artikel zurückkommen möchte, hat man nochmals den gleichen Weg zu meistern.
«Eine in sich geschlossene Mobile App beseitigt einen Grossteil der Reibung aus der User Experience», schreiben Eisenband und Kempner weiter. «Ein Touch, und der Leser ist wieder da, wo er oder sie aufgehört hat.»
Auch die personalisieren Push-Benachrichtigungen aufs Gerätchen in der Hosentasche seien ein Trumpf der App, die kein Desktop-Browser einholen könne.
Und noch ein Vorteil: Mit der installierten App strahlt das Zeitungs-Logo bei jedem Blick aufs Handy dem User entgegen.
Die «Washington Post» zum Beispiel hat vor Kurzem ihr Team für Mobile Apps ausgebaut.