Content:

Freitag
29.10.2021

Medien / Publizistik

Der Verein «real21 – die Welt verstehen» wird getragen vom MAZ und Alliance Sud, der Denkfabrik der Schweizer Entwicklungsorganisationen...   (Screenshot Webseite)

Der Verein «real21 – die Welt verstehen» wird getragen vom MAZ und Alliance Sud, der Denkfabrik der Schweizer Entwicklungsorganisationen... (Screenshot Webseite)

Seit 2015 fördert der Verein «real21 die Welt verstehen» Reportagen über Themen der globalen Entwicklung. In diesem Jahr hat die unabhängige Fachjury drei Beiträge mit ihrem Medienpreis ausgezeichnet, wie der Verein mitteilt.

Meret Michel gewinnt den diesjährigen real21-Medienpreis mit ihrer Reportage «Das Haus am Krater», die in der «Republik» veröffentlicht wurde. Aline Wanner und Reto U. Schneider werden ausgezeichnet für ihren im «NZZ Folio» publizierten Artikel «Die San Padre Pio war ihr Schicksal». Karin A. Wenger gewinnt für die in der «WoZ» erschienene Reportage «Die Zurückgelassenen».

Die Jury des Medienpreises von real21 begründet die Wahl von Meret Michel wie folgt: Der Text «Das Haus am Krater» ist mehr als nur eine Reportage über die Explosion am Hafen von Beirut, die wohl an niemandem von uns vorbeigegangen ist. Meret Michel nimmt das Ereignis als Aufhänger für ein eindrückliches gesellschaftliches Porträt des Libanon. Ihr Bericht ist deprimierend, hinterlässt einem aber trotzdem nicht nur traurig und hilflos, wie die meisten Berichte aus Krisengebieten, sondern eben auch staunend über die Widerstandskraft und den Gemeinschaftssinn dieser Menschen, die sich immer wieder aufrappeln und sich dabei gegenseitig unterstützen.

Zu Aline Wanner und Reto U. Schneider meint das Gremium: Sie setzen mit der Hartnäckigkeit von Detektiven die Geschichte des Schifftankers San Padre Pio aus diplomatischen Noten, E-Mails, Logbucheinträgen und Hunderten von Seiten von Dokumenten zusammen. Sie schaffen es, das hochkomplexe Geflecht zwischen Auftraggeber, Schiffsbesitzer, der Crew und dem Käufer der Ware spannend wie in einem Thriller zu erzählen. Sie geben dem Kapitän und der Crew Namen, eine Identität. Wir fiebern mit ihnen auf ihrem Leidensweg. Es ist auch eine Geschichte über Globalisierung und Ungleichheit auf den Schifffahrtswegen.

Zur Reportage der Journalistin Karin A. Wenger und dem Fotografen Philipp Breu über «Die Zurückgelassenen» in Albanien heisst es: Die Zurückgelassenen sind die Alten, die Jungen wandern aus Richtung Westen. Der sorgfältig und präzise formulierte Text lässt uns einfühlen in das prekäre Los der Pflegebedürftigen und auch in die Motivation der auswandernden Jungen, die in den wohlhabenderen Ländern die Alten pflegen. Es werden so auch gesellschaftliche und wirtschaftliche Verhältnisse beschrieben, die über Albanien hinausweisen.

Auf www.real21.ch finden sich die Links zu den Beiträgen der Gewinnerinnen und Gewinner wie auch zu den ebenfalls nominierten Beiträgen von Tugba Ayaz und Andreas Babst, die in «Das Magazin» und in der «NZZ» publiziert worden sind.

Der Verein «real21 – die Welt verstehen» wird gemeinsam getragen vom MAZ – Die Schweizer Journalistenschule und Alliance Sud, der Denkfabrik der Schweizer Entwicklungsorganisationen.

Finanziert werden die Medienpreise und der Medienfonds durch Beiträge der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA).