Im Hotel Baur au Lac in Zürich wurde am Dienstag der Medienpreis für Qualitätsjournalismus verliehen. Unter anderem konnten Lukas Lippert vom «Beobachter» und Andrea Hauner vom «NZZ Format» einen Preis in Empfang nehmen.
Die Jury stand auch in diesem Jahr unter der Ägide von Norbert Bernhard als Gründer und Stifter sowie dem scheidenden SRF-«Tagesschau»-Frontmann Franz Fischlin.
Bernhard, der Schaffhauser Verleger, der sich als Heimweh-Berner bezeichnet, verlegt das Magazin «Private» und hatte Anfang 2021 angekündigt, die Gratiszeitung «Neue Berner Zeitung» lancieren zu wollen.
Gold in der Kategorie «Politik und Gesellschaft» ging an Lukas Lippert vom «Beobachter». «Ohne Heimat» erzählt die Geschichte von Susanna. Sie ist, obwohl sie nie eine andere Sprache sprach als Schweizerdeutsch, hier in der Schweiz 18 Jahre lang eine nur vorläufig Aufgenommene.
Lipperts Reportage beginnt mit den letzten Sekunden in Susannas Leben. Mit dem Moment, als sie sich das Leben nimmt. Und mit den letzten Worten, die sie via SMS an ihre Mutter richtet. «Ich liebe Dich» – schreibt sie unter anderem. «Aber ich bin sehr sehr müde.»
In der Kategorie Wirtschaft und Finanz räumte Andrea Hauner «NZZ Format» ab für «Grünes Geld». Der knapp 30-minütige Film handelt von Geldanlagen, welche neben einer finanziellen Rendite zusätzlich soziale oder ökologische Wirkungsziele verfolgen. Also «Impact Investing», wie man heute sagt.
In der Kategorie Ratgeber und Konsum landete Samuel Emch von Radio SRF zuoberst auf der Liste. «Zurück zum Farmer meines Kaffees» heisst die preisgekrönte Arbeit, in der Emch herausfinden will, wo die Kaffeebohne herkommt, die sich in seiner Tasse aufgelöst hat. Der Beginn einer etwas beschwerlichen Reise.
Vivian Pasquet von «GEO» schliesslich gewann in der Kategorie Wissenschaft und Umwelt die Goldmedaille. In «Alle für einen» lässt er Menschen zu Wort kommen, die unsere so allgemeinen Vorstellungen von Krebs auf den Kopf stellen.
In der Kategorie Sport und Kultur gewann das Trio Sebastian Bräuer, Florian Haupt und Elisa Forster von der «NZZ am Sonntag».
«Mit Messi und Ronaldo in den Ruin» rechnet nach, dass die Clubs zwar dank Ronaldo und Messi mehr Trikots verkaufen und die Ticketeinnahmen und TV-Lizenzgebühren steigern können. Unter dem Strich aber offenbare sich ein finanzielles Desaster für die Clubs.