Die grossen Print-Tageszeitungen haben weiterhin einen schweren Stand bei den Leserinnen und Lesern. Dennoch liefern die aktuellen Leserzahlen «keine rationale Erklärung» für die rückläufigen Werbeumsätze der Pressemedien, wie die Wemf AG für Medienforschung folgert. Denn 93 Prozent der Schweizer Bevölkerung lesen weiterhin regelmässig ein gedrucktes Medienprodukt, was einer Abnahme um einen Prozentpunkt entspricht.
In dieses insgesamt «stabile Bild» fügen sich beispielsweise «20 Minuten», die «Aargauer Zeitung», das «St.Galler Tagblatt» oder auch die «Neue Zürcher Zeitung» ein, die alle ihre Reichweite in den letzten sechs Monaten mehr oder weniger halten konnten.
Ein weniger gutes Bild liefern hingegen die Ringier-Titel «Blick» und «Blick am Abend», deren Print-Ausgaben 43 000 (-8,5 Prozent) beziehungsweise 25 000 (-4,2 Prozent) Leserinnen und Leser verloren haben.
Die Ringier-Ehre rettete die «Bilanz»: Nach dem Umstieg der Erscheinungsfrequenz von 14-täglich auf einmal monatlich ist das Wirtschaftsmagazin der einzige von der Wemf aufgeführte Titel, der seine Leserschaft «signifikant» steigern konnten (+21 Prozent).
Zu den grossen Verlierern des Halbjahres gehören weiter der «Tages-Anzeiger» (-7,5 Prozent), die «SonntagsZeitung» (-9,5 Prozent) und «Das Magazin» (-9,9 Prozent) und damit gleich drei Titel von Tamedia, die alle zusammengerechnet insgesamt 150 000 Leser und Leserinnen verloren haben.
Noch stärker betroffen von dem Leserrückgang sind mit dem «NZZ Folio» (-13,1 Prozent) und der «WOZ – Die Wochenzeitung» (-23,8 Prozent) zwei weitere, namhafte Publikationen, wie die Zahlen aus der aktuellen Erhebung MACH Basic 2017-2 zeigen.
Gegensteuer gibt dafür das «Tagblatt der Stadt Zürich»: Das städtische Amtsblatt, an dem Tamedia zu 65 Prozent und Lokalinfo zu 35 Prozent beteiligt sind, hat um 8,6 Prozent zugelegt.