In der Diskussion über Sexismus und die Frauendiskriminierung spricht sich die Schauspielerin Maria Furtwängler für eine Quote im Fernsehen aus – zumindest im öffentlich-rechtlichen. Ganz ähnlich wie es die grüne Nationalrätin Aline Trede im Rahmen der neuen Medienförderung fordert.
«Oft heisst es, das gehe nicht, da leide doch die Kunst», sagte Furtwängler gegenüber der deutschen Wochenzeitung «Die Zeit». «Möglicherweise ist es genau andersherum, und die Quote führt zu höherer Qualität, da spannende Filmemacherinnen, die bisher ausgegrenzt wurden, dann auch ihre Geschichten erzählen könnten.» Der schwedischen Filmförderung sei genau das gelungen.
Die Tochter der «Tatort»-Kommissarin, die Rapperin Elisabeth Furtwängler, fordert im Interview auch eine Frauenquote für die Musikbranche. «Man könnte eine Quote einführen bei den Playlists, auf jeden Fall aber bei den Festivals, wo ja oft neue Künstlerinnen und Künstler entdeckt werden.»
Zudem setze sie sich für mehr Diversität und Geschlechtergerechtigkeit im Burda-Konzern ein, den sie zu einem Drittel besitzt.
«Ich führe Gespräche, die in diese Richtung gehen», so Elisabeth Furtwängler gegenüber der linksliberalen Zeitung. «Auch wegen des CO2-Footprints schauen wir uns gerade alles an. Und wir sind da auch immer im Austausch, mein Bruder, mein Vater und ich, und es wird Veränderungen geben, das ist ganz klar.»
2016 haben Maria und Elisabeth Furtwängler gemeinsam die Stiftung Malisa gegründet. Sie erforscht, wie es um die Gleichstellung in der Film- und Musikbranche bestellt ist und wie Medien die gesellschaftlichen Geschlechterbilder prägen.
Im Schweizer Parlament ist derweil eine Interpellation von Aline Trede hängig. Diese verlangt zu prüfen, ob die Ausschüttung der neuen Medienfördergelder an eine «verbindliche Quotenregelung von 30 Prozent im Kader (Ressort- und Redaktionsleitung)» gekoppelt werden könnte.
Trede hatte ihr Anliegen im März im Nachgang zum Protest der Tamedia-Journalistinnen formuliert. Der Bundesrat antwortete im Mai ausweichend, unter anderem mit Hinweis auf den Gleichstellungsartikel in der Bundesverfassung, auf die (tiefen) Frauenquoten im Aktienrecht und die «Verantwortung der Arbeitgeber».
Das Geschäft wurde im Rat noch nicht behandelt.