Trotz angekratztem Image: Facebook ist weiterhin mit Abstand der wichtigste Social-Media-Kanal der Deutschschweizer Fernseh- und Radio-Sender, wie eine neue Studie aufzeigt. Besonders viele Postings verfasste SRF News.
15 der 19 untersuchten Deutschschweizer TV-Sender bespielen einen Account auf Facebook, nur sieben sind auf Instagram aktiv. Youtube wird von zehn Sendern genutzt.
Auch für die Radios ist Facebook der wichtigste Social-Media-Kanal: 42 von 46 Sendern sind auf Facebook unterwegs, wie aus der am Mittwoch publizierten Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur hervorgeht.
Sechs der sieben TV-Kanäle mit den meisten Facebook-Abonnenten sind SRG-Sender. Unter den Radios sind die Privaten auf Social Media stärker gefragt: Radio Energy Zürich führt die Abonnenten-Rangliste an, gefolgt von SRF 3, Planet 105, Radio Energy Bern sowie Radio FM1.
Beim Radio gilt die Faustregel, dass die Anbieter mit mehr Abonnenten ihre User auch häufiger beliefern. Bei TV ist die Lage weniger übersichtlich: SRF Dok und SRF Archiv zum Beispiel haben viele Abonnenten, posten aber selten. Dagegen haben zum Beispiel TeleBärn, Tele M1 oder Tele 1 relativ wenige Abonnenten, die dafür häufig mit neuen Posts bedient werden.
Besonders aktiv war SRF News: Mit 149 Postings innerhalb des zweiwöchigen Zeitraums, während dem die Daten gesammelt worden sind, liegt dieser Facebook-Kanal an der Spitze bei den TV-Sendern. Das sind mehr als zehn Posts pro Tag. Hingegen zeigte etwa TV24 in diesem Zeitfenster keine Aktivitäten im gleichen Medium.
Bei den User-Reaktionen kommt die Studie zum Schluss, «dass es insbesondere den SRG-Anbietern gelingt, überdurchschnittlich hohe Interaktionsraten mit Nutzern herzustellen». An der Spitze der Sender mit den höchsten Interaktionsraten liegt SRF Archiv. Es folgen TeleBasel, TVSüdostschweiz, Tele Ostschweiz und Tele Top.
Ein klares Muster - zum Beispiel SRF versus Private - «lässt sich im Überlick aber nicht erkennen», steht in der achzigseitigen Studie, die vom Bundesamt für Kommunikation (Bakom) mitfinanziert wurde.
Der Grossteil der User-Interaktion artikuliert sich in «Likes», bei der SRG ebenso wie bei den Privaten. Deutlich seltener werden Kommentare verfasst oder die Beiträge geteilt. Spürbar weniger häufig als auf Facebook interagieren die User auf Twitter. Da unterscheiden sich Radio und TV kaum voneinander.