Es ging hoch zu und her, als der Nationalrat am Mittwoch abermals über die SRG-Initiative debattierte.
Gleich zu Beginn der epischen Ratsdebatte schoss Ex-«Kassensturz»-Moderator Ueli Schmezer den Vogel ab. Der frischgebackene Volksvertreter, der seit März 2025 für die SP in der grossen Kammer sitzt, trat ans Rednerpult und rief die «Medienkrise» aus.
«Wir reden oft von Krisen, wir reden von der Energiekrise, Demokratiekrise, Finanzkrise, Bankenkrise, Klimakrise. Von einer Krise reden wir praktisch nie, nämlich von der Medienkrise, aber das ist etwas, was wir haben; wir haben eine Medienkrise.»
So weit, so unaufgeregt. Für einen Aufreger aber sorgte der Ex-SRG-ler mit einem Plakat, das er vom Podium aus in den Ratssaal hielt. «Wir haben eine Medienkrise», war da zu lesen.
Nationalratspräsidentin Maja Riniker intervenierte subito und machte Schmezer darauf aufmerksam, dass «das Mitführen und Zeigen von Gegenständen, während man spricht, nicht erlaubt» sei.
«Ich zeige Ihnen die Bestimmung, die eigentlich jedem hier im Saal bekannt sein sollte, gerne im Reglement.»
FDP-Mann Hans-Peter Portmann nahm den Steilpass auf und stellte Ueli Schmezer zur Rede: «Was sagen Sie heute all jenen kaputten Existenzen, die Sie als ‚Kassensturz‛-Verantwortlicher zu verantworten haben? Sie haben damit auch diese Initiative zu verantworten. Was sagen Sie all denen? Sie führen sich hier als Feuerwehrmann auf, haben aber selber den Brand gelegt!»
Ueli Schmezer, der eben noch so angriffig in die Debatte eingestiegen war, schaltete in den Rückwärtsgang: «Ich gebe Ihnen gerne eine Antwort auf diese Frage. Sie haben sie mir ja schon im privaten Rahmen einmal gestellt. Diese Frage hat mit der Debatte hier überhaupt nichts zu tun. Wir können das gerne noch einmal diskutieren, dann können Sie auch Ihre Unterstellungen wiederholen, ich habe damit überhaupt kein Problem, aber wir machen das vielleicht besser im bilateralen Rahmen.»