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Freitag
19.07.2024

Marketing / PR

Manager-Legende Freddy Burger: «Ich kann diesen Entscheid nicht nachvollziehen.» Und zu Genf oder Basel? «Ich würde dann eher Basel vorziehen – auch weil man dort sowohl den Zugang zu Deutschland als auch zu Frankreich hat.»   (Bild  © Klein Report)

Manager-Legende Freddy Burger: «Ich kann diesen Entscheid nicht nachvollziehen.» Und zu Genf oder Basel? «Ich würde dann eher Basel vorziehen – auch weil man dort sowohl den Zugang zu Deutschland als auch zu Frankreich hat.» (Bild © Klein Report)

Im Gerangel um die Austragung des Eurovision Song Contest im Mai 2025 ist eine Vorentscheidung gefallen.

Nur die Kandidaturen von Genf und Basel bleiben im Rennen. Zürich und Bern/Biel dagegen sehen von der SRG die Rote Karte. Manager-Legende Freddy Burger kann diesen Entscheid «nicht nachvollziehen», wie er am Freitagmorgen gegenüber dem Klein Report erklärte.

«It’s a match» («das passt») jubelte die Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) bei der Bewerbung der Limmat-Stadt für das Showspektakel bereits auf Vorrat. Mit dem Zürcher Hallenstadion habe man die beste Arena, mit dem Flughafen die ideale Anbindung ans Ausland – und mit der diversen und nonbinären (Nachtleben-)Szene den perfekten atomsphärischen Rahmen für den Event.

Entsprechend unkompliziert sprach das Stadtparlament einen Kredit von 20 Millionen Franken für den Event.

Doch nun sind die Gesichter in der selbsternannten Showhauptstadt lang – sehr lang. Die SRG, in der sich ein vierzehnköpfiges Kernteam um das Mammut-Projekt kümmert, kommunizierte am Freitag eine erste Vorselektion: Die Bewerbungen von Basel und Genf werden weiterverfolgt. Zürich und Bern zusammen mit Biel dagegen scheiden aus.

In einer SRG-Medienmitteilung wird der Entscheid vom ESC-Kernteam unter dem Vorsitz von SRG-Generaldirektor Gilles Marchand (Steuerungsausschuss) mit folgenden Punkten begründet: «Hallenkonzept, Anbindung an den öffentlichen Verkehr, Nachhaltigkeit, Hotelbettensituation, Sicherheits- und Entsorgungskonzepte, Investment, Event-Erfahrung und die Unterstützung und Motivation insgesamt durch die jeweilige Stadt sowie viele weitere Faktoren.»

Gemäss Mitteilung wurden die Städte von den Co-Executive-Producern des ESC 2025, Reto Peritz und Moritz Stadler, persönlich über die Entscheidung informiert. Auch mit den ausgeschiedenen Städten bleibe das Projektteam in Kontakt, um allfällig geplante ESC-Events wie beispielsweise ein Public Viewing zu besprechen, heisst es.

Damit lässt die SRG ihre Muskeln spielen – und unterstreicht, dass sie von der durchführenden Stadt einiges verlangt: vor allem möglichst viel Geld, da die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt unter Spardruck steht.

Pikant dabei: Genf und Basel haben die Beteiligung noch nicht beziffert. Aber offenbar geht die SRG davon aus, dass die finanziellen Mittel reich fliessen werden. Und auch die politische Opposition scheint in diesen beiden Städten kleiner als in Zürich. Dort hatten die EDU, die Junge SVP sowie der Bund der Steuerzahler das Referendum ergriffen.

Manager-Legende Freddy Burger, der in Zürich zahllose Grossveranstaltungen durchgeführt hat, zeigt sich enttäuscht, aber nicht überrascht: «Ich bin in Zürich aufgewachsen und durfte erleben, was hier kulturell alles möglich war.»

Im aktuellen politischen Klima sei dies aber nur noch schwer denkbar: «Organisiert man einen Grossanlass, ist die Unterstützung in Basel oder Luzern deutlich grösser als in Zürich.» Aus praktischer Sicht könne er die Ausbootung der grössten Schweizer Stadt aber nicht nachvollziehen, so Burger zum Klein Report.

Zu seiner Präferenz unter den beiden verbliebenen Städten, sagt Burger: «Ich würde dann eher Basel vorziehen – auch weil man dort sowohl den Zugang zu Deutschland als auch zu Frankreich hat.»

Das letzte Wort bleibt aber bei der SRG – und die ist in Genf deutlich besser verankert als in Basel. Oder mit anderen Worten: Affaire à suivre!