Künstlerinnen und Künstler sollen beim 2025 in Basel stattfindenden Eurovision Song Contest (ESC) einen sogenannten «Safe Space» erhalten. Dieser soll ein Rückzugsort sein, wo nicht gefilmt wird, wie ESC-Aufsichtsratschef Bakel Walden in einem Interview mit dem «SonntagsBlick» sagte.
Die Austragung des ESC im vergangenen Mai, die das nonbinäre Bieler Talent Nemo gewonnen hat, war politisch vom Nahostkonflikt geprägt. Antisemitische Nebengeräusche waren nicht zu überhören.
Und diesbezüglich verdiente sich auch Nemo keine Meriten. Als ihm die israelische Sängerin Eden Golan zum Sieg gratulieren wollte, wandte er sich ostentativ ab. Wer ihm hierzu kritische Fragen stellt, muss damit rechnen, dass Nemo das Interview abbricht.
Dazu sagt Bakel Walden im «SonntagsBlick»: «Nemo kann Interviews führen, wie Nemo will. Aus Sicht des ESC ist wichtig: Wie gehen wir in einer polarisierten Welt voller geopolitischer Konflikte miteinander um? Wie schaffen wir es, Brücken zu bauen? Da ist der ESC eine besondere Chance, eben diese Brücken durch Musik zu bauen und Menschen zusammenzubringen.»
SRG-Manager Walden räumte aber Fehler ein: «Malmö war ein tolles ESC-Finale – aber ein paar Dinge dürfen sich nicht wiederholen.»
Für die Ausgabe in Basel verspricht er eine bessere Kommunikation vonseiten der European Broadcasting Union (EBU). Diese wird den ESC 2025 zusammen mit der SRG und der Stadt Basel veranstalten.
«Wir haben künftig ein eigenes Krisenmanagement, stärken die Kommunikation und arbeiten sehr eng mit dem SRG-Projektteam zusammen. Wir von der EBU machen den Wettbewerb, die SRG mit Basel zusammen den Event.»
Man wolle darauf achten, den ESC so neutral wie möglich zu gestalten. Antisemitismus habe beim ESC nichts zu suchen.
Man wolle einen ESC, bei dem alle mit Herzblut dabei seien. Es sei ein «starkes Statement», wenn alle fair, friedlich und respektvoll miteinander umgingen. Denn: «Wir können während des ESC die vielen Kriege und Konflikte auf der Welt nicht lösen», so Walden.
Damit liegt der SRF-Mann sicher nicht falsch. Ein bisschen weniger divenhaft müsste man mit der Thematik aber definitiv umgehen, als dies Nemo macht.