Der absolute Glücksfall mit dem Gewinn des Eurovision Song Contest (ESC) durch Nemo dieses Jahr bringt der SRG nun einiges an Organisationsaufgaben. In welcher Stadt wird 2025 der Grossanlass durchgeführt? Wer macht was?
Bei der SRG konnten die an der Durchführung des Schweizer ESC interessierten Städte ihre Dossiers einreichen. Unter dem Vorsitz des zurückgetretenen SRG-Generaldirektors Gilles Marchand entscheidet ein Steuerungsausschuss über die Vergabe – unter Einbezug der Europäischen Rundfunkunion (EBU). In ihr sind 68 Rundfunkanstalten zusammengeschlossen.
«PwC begleitet den Prozess und stellt sicher, dass die Entscheidung gestützt auf sachlichen Kriterien erfolgt», schreibt die Medienstelle der SRG am Mittwoch dazu. Weitere Mitglieder sind SRF-Direktorin Nathalie Wappler, RSI-Direktor Mario Timbal, SRG-Finanzchef Beat Grossenbacher und Bakel Walden, Direktor Entwicklung & Angebot SRG. Die Städte-Entscheidung werde Ende August kommuniziert.
Am Mittwoch wurde nun das «Projekt-Kernteam», das die bisherige Task Force ablöst, vorgestellt.
Neben Reto Peritz und Moritz Stadler, den Executive Producer des Schweizer ESC, sind nachfolgende Personen im Team. Yves Schifferle ist seit 2021 Bereichsleiter Show in der Abteilung Unterhaltung von SRF sowie Head of Delegation der Schweiz am ESC. «Nachdem er 2024 mit Nemo und seinem Team den ESC-Sieg in die Schweiz holte, übernimmt er für den Schweizer ESC 2025 die Rolle des Head of Show», schreibt die SRG-Medienstelle über Schifferle. Sie selber mache vorderhand die Kommunikation für den ESC. Daniel Meister übernimmt Schifferles Funktion als Schweizer Head of Delegation für ein Jahr interimistisch.
Schifferle verantworte die Entwicklung und Umsetzung der Inhalte für alle drei ESC-Shows. Dazu gehören Moderation, Opening- und Intervall-Acts, Flagparade, Postcards und Voting-Prozedere.
Dann gehört auch der schwedische Fernsehproduzent Christer Björkman dazu. Er habe den ESC in den vergangenen zehn Jahren massgeblich mitgeprägt, schreibt der Sender über ihn. «Insbesondere als Wettbewerbsproduzent in den Jahren 2013, 2016, 2017, 2018, 2019 und 2024, in denen er mit seinem Team die Koordination und Umsetzung der Beiträge aller 40 teilnehmenden Länder verantwortete.» Der Produzent werde auch für den Schweizer ESC Head of Contest (Wettbewerbsproduzent) sein.
Bernhard Spahni wird Head of PMO des Eurovision Song Contest. Seine beruflichen Stationen waren unter anderen Farner Emotions, Global Head of Event Marketing bei Red Bull und seit 2022 Head of Experience and Festival beim International Olympic Committee.
Für die Finanzen ist Manfred Winz zuständig. Winz ist stellvertretender Chief Procurement Officer (CPO) bei der SRG-Generaldirektion und Mitglied des SRG-Krisenstabs.
Für den ESC am 11. Mai im schwedischen Malmö war einmal mehr Tobias Åberg als Executive in Charge of Production im Einsatz. Er war bereits 2013 und 2016 im Kernteam. «In den letzten acht Jahren war er jeweils Head of Production oder technischer Experte. Er wird Head of Production des Schweizer ESC», schreibt die SRG. In dieser Funktion verantworte er die technische Produktion, den Bühnenbau, die Infrastruktur und die IT.
Nadja Burkhardt-Tracol ist Head of Event des ESC, Hauptansprechpartnerin für die Host City. Sie war langjährige Mitarbeiterin der European Broadcasting Union (EBU) als Supervisor of Event des ESC.
Als Sicherheits-Expertin ist Aurore Chatard dabei. «Sie war Global Health, Safety and Security Director des Norwegian Refugee Council, Risk Manager and Business Continuity Managerin (BCM) beim Bundesamt für Umwelt BAFU, ist bei RTS BCM und Crisis Manager und beim ESC Head of Security», schreibt die Medienstelle.
Und aus dem Rechtsdienst der SRG arbeitet Kevin Stuber für den Grossanlass. Er wird als Head of Legal des ESC 2025 geführt.
Thomas Pittino ist Head of Marketing and Funding-Funktion beim Schweizer ESC. Pittino ist seit 12 Jahren bei SRF, zuerst als Business Developer, Leiter Sponsoring und heute Leiter Vermarktung.
Personalchef wird Vassilis Donikian, der sieben Jahre in diversen HR-Funktionen bei SRF tätig war.
Head of Public Affairs des ESC wird Nicole Beutler. Sie ist Mitinhaberin und Geschäftsführerin bei Les Tailleurs Communication, davor war sie Partnerin bei der PR-Agentur furrerhugi AG.
Und die ehemalige TV-Journalistin Henriette Engbersen «zeichnet beim ESC verantwortlich für Public Value», schreibt die SRG. Sie ist seit eineinhalb Jahren Bereichsleiterin Public Value der SRG.
«Till Jendly kommt vom Biotechnologie-Unternehmen CSL Behring in Bern und übernimmt beim ESC die Assistenz» heisst es abschliessend.