Alle kennen das «Echo der Zeit», niemand kennt seine Redaktionsleiterin: Obwohl Isabelle Jacobi eines der Flaggschiffe von Schweizer Radio und Fernsehen leitet, bleibt sie als Person komplett im Hintergrund.
Darum hat die Sektion Bern von Impressum am Montag im Politforum Käfigturm in Bern zum Journitalk geladen, um Jacobi und ihre Arbeit etwas näher kennen zu lernen.
Die Leiterin der zehnköpfigen Redaktion stellte gleich klar, dass ihr die Arbeit grossen Spass macht. «Wir sind sehr gut unterwegs», meinte sie, obwohl die Zuhörer in allen Radiosendungen im sich verändernden Medienmarkt rückläufig seien.
Das «Echo der Zeit» sei nicht zuletzt deswegen erfolgreich, weil man auf Qualität achte. «Wir sind der Wahrheit verpflichtet, schauen die Quellen kritisch an, pflegen keinen nervösen Journalismus, springen nicht sofort auf eine Geschichte auf», erklärte Isabelle Jacobi. Zuerst schaue man die Fakten an, dann werde analysiert. Dazu komme, dass die Korrespondenten sehr aktenfest seien. Das habe sich vor allem bei den letzten Livesendungen nach dem Bombenanschlag in Boston gezeigt, wo Experten und Korrespondenten zu Wort gekommen seien.
Diese Qualität zahle sich aus. Darum sei das «Echo der Zeit» die erfolgreichste Podcast-Informationssendung des Schweizer Radios. In einem Punkt aber müsse man noch intensiver arbeiten: «Die Auswahl von Experten muss besser werden.»
Isabelle Jacobi (44) hat in den USA Journalismus und an der Universität Bern Anglistik, Schweizer Geschichte und Theaterwissenschaften studiert und mit dem Lizenziat abgeschlossen. Seit 1999 arbeitet sie bei Schweizer Radio DRS, bis Ende 2006 als Moderatorin und Redaktorin von «DRS2aktuell». Danach hat sie knapp drei Jahre als freie Korrespondentin in New York gearbeitet und an der Columbia-Universität ein Businesszertifikat erworben.
Nach ihrer Rückkehr ist sie als Produzentin und stellvertretende Redaktionsleiterin beim «Echo der Zeit» eingestiegen. Seit Herbst 2012 leitet sie die Sendung.