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Sonntag
06.04.2025

Medien / Publizistik

«Wie argumentieren die Schweizer Parlamentarier, dass gedruckte Zeitungen und private Radio- und TV-Sender derart massiv subventioniert werden, obwohl dies der Medienvielfalt bisher nichts gebracht hat – und auch künftig wohl nichts bringt?»    (Bild zVg)

«Wie argumentieren die Schweizer Parlamentarier, dass gedruckte Zeitungen und private Radio- und TV-Sender derart massiv subventioniert werden, obwohl dies der Medienvielfalt bisher nichts gebracht hat – und auch künftig wohl nichts bringt?» (Bild zVg)

Bruno Hug, Medienunternehmer aus Rapperswil-Jona und pointierter Meinungsmacher, ist um eine klare Aussage nie verlegen.

Nachdem er im vergangenen Herbst die Abwahl des Rapperswil-Joner Stadtpräsidenten Martin Stöckling medial begleitet (einige sagen auch: orchestriert) hat, nimmt er sich nun die staatliche Presseförderung vor.

Diese soll von 50 Millionen auf 85 Millionen Franken aufgestockt werden. Ausserdem ist eine Erhöhung für private Radio- und TV-Stationen auf jährlich 112 Millionen Franken vorgesehen. Dazu sind weitere neun Millionen Franken jährlich geplant, was eine Erhöhung von 70 Millionen Franken ausmacht.

Jährlich würden also 210 Millionen Franken für die Medienförderung verteilt. Was im vorgesehenen Zeitraum 1,4 Milliarden Franken ausmache.

Unternehmer Bruno Hug wandte sich deswegen in der vergangenen Woche in einem persönlichen Schreiben an alle eidgenössischen Parlamentsmitglieder und droht mit einem Referendum.

Im besagten Brief, der dem Klein Report vorliegt, kritisiert Hug die einseitige Begünstigung der grossen Verlagshäuser und deren Printprodukte – und er warnt vor dem Niedergang des Lokaljournalismus.

Um die «für den demokratischen Prozess unerlässliche lokale Berichterstattung» zu stützen, müssten auch lokale Online-Medien subventioniert werden – wie beispielsweise Hugs Portal24, das diverse lokale Online-Plattformen betreibt, darunter Linth24, Zürich24, Toggenburg24 oder Goldküste24.

Bruno Hug gibt den Parlamentarierinnen folgende Denkaufgaben mit ins Bundeshaus: «Wie argumentieren die Schweizer Parlamentarier, dass gedruckte Zeitungen und private Radio- und TV-Sender derart massiv subventioniert werden, obwohl dies der Medienvielfalt bisher nichts gebracht hat – und auch künftig wohl nichts bringt?


Können es die Schweizer National- und Ständeräte verantworten, dass die zukunftsgerichteten elektronischen Medien, die sich an jüngere Generationen richten und von 70 Prozent der Bevölkerung genutzt werden, gezielt ausgelassen werden, und dies, obwohl sie die einzigen Medien sind, die für Medienvielfalt sorgen können?»

Der Klein Report ist gespannt, wie in Bundesbern auf den Vorstoss vom oberen Zürichsee reagiert wird. Fest steht: Packte Bruno Hug in der Vergangenheit etwas an, blieb dies nie wirkungslos. Oder mit anderen Worten: Fortsetzung folgt.