Der «Prix Transparence 2020» geht an die WOZ-Journalisten Jan Jirát, Kaspar Surber und Lorenz Naegeli für eine Recherche zu Waffenexporten, für die sie bis vor Bundesgericht gingen.
Aus zehn vom Verein Öffentlichkeitsgesetz.ch nominierten Beiträgen kürte eine Jury aus Chefredaktoren und Journalistinnen den Beitrag der «Wochenzeitung» (WOZ) zur besten «Transparenzstory» des letzten Jahres.
Die von den WOZ-Journalisten erkämpften Daten geben einen Einblick ins Schweizer Waffengeschäft. Sie zeigen, wer die im Rüstungsgeschäft tätigen Firmen sind, und belegen, dass diese Teil eines globalisierten Waffenhandelsgeschäfts sind.
Während fünf Jahren erkämpften sich die Journalisten die Daten. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) verweigerte zunächst den Zugang zur Firmenliste, da Geschäftsgeheimnisse und aussenpolitische Interessen der Schweiz tangiert seien. In einem Urteil machte das Bundesgericht dann aber klar, dass die Namen der Rüstungsexportfirmen veröffentlicht werden müssen.
Jury-Mitglied Serge Gumy, Chefredaktor von «La Liberté», war beeindruckt von der Ausdauer und der Hartnäckigkeit, welche die Journalisten an den Tag gelegt hatten, um an die Dokumente zu gelangen.
Die Silbermedaille ging an den Beitrag «Die Klimaschande von Visp» von Tamedia-Journalist Christoph Lenz. Mithilfe von herausverlangten E-Mails belegt er im «Magazin» ein schweres Umweltversagen des Lonza-Werks im Wallis und der Behörden.
Und der dritte Preis ging an die beiden Journalisten Mathias Gottet und Cedric Fröhlich. Geehrt wurden die beiden Journalisten der «Berner Zeitung» für ihren Beitrag «Das dreckige Wasserschloss» zu Pestizidverschmutzungen im Kanton Bern.
Um den Preis beworben hatten sich Print-, Radio- und TV-Journalisten mit insgesamt 106 Arbeiten, die alle 2020 mithilfe des Öffentlichkeitsgesetzes realisiert worden waren.