Das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) plant ein Medienvielfaltsmonitoring nach deutschem Vorbild: Ab 2017 soll der Einfluss verschiedener Medientypen und -unternehmen auf die Meinungsbildung der Schweizer Bevölkerung untersucht werden. Den entsprechenden Auftrag konnte sich Publicom in einem offenen Ausschreibungsverfahren nach WTO-Norm sichern.
Publicom soll in den nächsten vier Jahren das Projekt für das Bakom betreuen. Dazu gehört die empirische Ermittlung des Meinungsbildungsgewichts von Fernsehen, Radio, Zeitungen, Zeitschriften, Online-Medien und Social Media. Publicom will dazu in Zusammenarbeit mit dem Link-Institut für Markt- und Sozialforschung eine Repräsentativbefragung der Bevölkerung durchführen.
Weiter gehören Sekundäranalysen der Währungsstudien von Wemf, Mediapulse und Net-Metrix zum Projekt sowie die «Bestimmung des wirtschaftlichen Gewichts der verschiedenen Medienunternehmen». Für die Marktstudien hat sich Publicom die Mitarbeit von Ueli Custer, ein Schweizer Medienanalytiker, gesichert.
Custer ist Geschäftsführer der Interessengemeinschaft elektronische Medien (Igem). Für das «Media Trend Journal» verfasst er die alljährliche Karte, die Verflechtungen und Besitzverhältnisse in der schweizerischen Medienlandschaft aufzeigt.
Die Ergebnisse des Medienvielfaltsmonitorings sollen nach Bakom-Vorgabe auch der Öffentlichkeit über die eigene Website «in leicht zugänglicher und anschaulicher Weise» zur Verfügung gestellt werden. Für die Aufbereitung und Visualisierung der Studienergebnisse arbeitet Publicom deshalb mit der Zürcher Internetagentur Net Working AG zusammen. Erste Ergebnisse sollen im Sommer 2018 vorgestellt werden.