Der ehemalige CEO von CH Media, Axel Wüstmann, wird immer öfter im Umfeld von TX-Group-Managern wie Christoph Tonini und an der Zürcher Werdstrasse gesichtet.
Bei der TX Group unter anderen mit Tamedia und 20 Minuten fehlt es seit Längerem an Management-Qualität in der Führung auf Verlagsseite. Nicht nur die Aufarbeitung der nun publik gewordenen Affäre Roshani/Canonica muss gelöst werden, auch der Wut-Brief von 78 Journalistinnen von vor knapp zwei Jahren an die Verlagsspitze ist noch nicht vom Tisch.
Aber auch bei den anderen Unternehmenseinheiten bis zum Joint Venture SMG Swiss Marketplace Group, an der die TX Group 30,76 Prozent hält, gibts genug zu tun. Hier übernahm recht überraschend Christoph Tonini den CEO-Posten per 1. Februar diesen Jahres. Zudem wurde Mitte Januar bekannt gegeben, dass der ehemalige Tamedia-CEO Tonini per Anfang Februar «aus den Verwaltungsräten der TX Group sowie der Goldbach Group zurücktritt».
Welchen CEO-Job oder Verwaltungsratsmandat Axel Wüstmann innerhalb des Medienkonzerns übernehmen wird, kommt in den nächsten Tagen raus.
Bei CH Media hatte der Verlagsmanager einen schnellen Abgang, nach einigen doch erfolgreichen Managerjahren im Aargau bei Verleger Peter Wanner. Dieser zürnte nach der Lektüre der Titelgeschichte beim «Schweizer Journalist:in» (05/2022) mit der Schlagzeile «Auf Distanz zu Peter Wanner». Angefügt die Zeile: «Axel Wüstmann ist ‚Medienmanager des Jahres‘. Im ungewöhnlich offenen Interview zieht der Noch-CEO von CH Media Bilanz.»
Nach dem Text folgte in dem Fachmagazin ein ganzseitiges zweifarbiges Text-Inserat, dass die 80 Marken von CH Media lobte und auf ihr Stellenportal hinwies.
Nicht ganz ungewöhnlich im Journalistenmagazin ist, dass die Texte unisono mit den Inseraten korrespondieren. Nach der Veröffentlichung der Titelgeschichte zog Verleger Peter Wanner, leicht beleidigt über den doch offenen Ton von Wüstmann, weitere Inserate beim Magazin zurück.
Auf Nachfrage des Klein Reports bei Chefredaktor Marcus Hebein fragte dieser wiederum beim Verlag in Salzburg nach. «Es gab Bewegungen bei den Anzeigen, ist aber alles im Rahmen des normalen Geschäftsbetriebes. Offenbar ist auch tatsächlich eine Anzeige von CH Media gestrichen worden. Allfällige Verbindungen zur Berichterstattung sind mir aber momentan nicht bekannt», meinte Hebein zum Klein Report.