Was auf Bundesebene in die Hosen ging, soll nun in den Kantonen auf die Beine gestellt werden: Gemäss diesem Motto versucht nach Bern, Basel-Stadt und anderen Ständen nun auch Schaffhausen, eine kantonale Medienförderung auf den Weg zu bringen.
«Damals wurde bemängelt, dass man mit einer nationalen Medienförderung die grossen Verlagshäuser wie Tamedia und Ringier überproportional bevorteilt hätte, kleinere lokale Medien hätten nur eine bescheidene Unterstützung erhalten. Und genau hier würde ich gerne ansetzen», schreibt der Schaffhauser Kantonsrat Patrick Portmann in einem Schreiben an den Kantonsratspräsidenten Stefan Lacher.
Darin begründet der SP-Politiker seine Interpellation für eine «finanzielle Unterstützung für Schaffhauser Medien».
Die lokalen Medien im Kanton Schaffhausen stünden heute unter hohem ökonomischem Druck. Die Minderung der Werbeeinahmen durch weniger Inserate seien einschneidend. Portmann nennt die «Neuhauserwoche», ein Lokalblatt, das von der Bildfläche verschwunden ist.
Und: «Die Finanzierung über Abonnements vermag den Lokaljournalismus nicht zu finanzieren, die Schaffhauser Medien sind auf Quersubventionierungen, Spenden und Stiftungsgelder angewiesen», ist der 33-Jährige überzeugt.
Wie genau er das Geld eingesetzt wissen möchte, bleibt vage. Der Regierungsrat wird aufgefordert, sowohl zum direkten wie auch zum indirekten Förderansatz Stellung zu nehmen.
Vorstellbar sind für Portmann Beiträge an die Ausbildung Medienschaffender. Hier nennt er sogar namentlich (und ausschliesslich) das MAZ als mögliche Empfängerin.
«Des Weiteren dürften auch die Löhne von Medienschaffenden höher ausfallen, diese sind stellenweise eher tief angesetzt.»
Nach Informationen des Klein Reports gibt es derzeit in nicht weniger als zwölf Kantonen Bemühungen, ein Medienpaket zu schnüren. Der Versuch von National- und Ständerat, nach der Ablehnung des Medienpakets im Februar eine Light-Version doch noch zu realisieren, scheiterte im Juni am Widerstand des Nationalrats.