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Donnerstag
10.10.2024

Medien / Publizistik

Kunst und Kultur braucht Sichtbarkeit, fordern Tanzhaus, Opernhaus, Schauspielhaus und Co.... (Bild: Screenshot)

Kunst und Kultur braucht Sichtbarkeit, fordern Tanzhaus, Opernhaus, Schauspielhaus und Co.... (Bild: Screenshot)

Es war ein Paukenschlag für den Zürcher Kulturjournalismus, als Tamedia Mitte September die Einstellung des Stadtmagazins «Züritipp» ankündigte. 

Der Entscheid löste bis hinauf in die Regierung ein mittelschweres Erdbeben aus: «Der ‚Züritipp‘ ist für die Zürcher Kulturwelt, namentlich die städtische, in den letzten Jahrzehnten DIE Plattform, die man konsultiert, wenn man Kultur konsumieren oder etwas anbieten will», sagte Regierungsrätin Jacqueline Fehr am Tag danach auf Nachfrage des Klein Reports.

Nun haben sich zahlreiche Zürcher Kulturinstitutionen zum Kampf formiert. 

Den Entscheid der Tamedia-Spitze «nehmen wir als weiteres Kapitel in einem seit längerem andauernden Abbau des Kulturjournalismus wahr. Und er erfüllt uns mit Sorge», heisst es in dem Statement, das unter anderem das Schauspielhaus Zürich am Mittwoch online gestellt hat.

Man fürchte sich, dass die Kunst und Kultur in Zürich nicht mehr die dringend nötige Sichtbarkeit bekämen, wenn der «Züritipp» das Zeitliche segnet. Sowohl Publikum wie auch die Kulturanbieter seien auf ein «unabhängiges Medium» angewiesen. Ein Medium, das auch über seine Kalenderfunktion hinaus Inhalte «sorgfältig wählt, ansprechend präsentiert und klug einordnet», heisst es in der Protestnote weiter.

«Nicht zuletzt sind wir besorgt über die Zukunft der Kulturjournalist und -journalistinnen, der Menschen hinter den Texten.» Diese hätten ungemein viel Fachwissen und nicht zuletzt Herz für die Kultur.

Man sei im Gespräch mit «unterschiedlichen Stellen» und wolle an Lösungsvorschlägen mitwirken. «Wir unterstützen den Ausbau und die Stärkung von bereits bestehenden Plattformen, da dort Knowhow und grosses Potenzial vorhanden sind.»

Gegenüber dem Klein Report hatte die Zürcher Kulturministerin Jacqueline Fehr von einem neuen elektronischen kantonalen Kulturkalender gesprochen. Die Fachstelle Kultur habe zusammen mit Städte- und Gemeindevertretungen sowie kulturzüri.ch ein Pilotprojekt entwickelt. Ziel sei es, eine Übersicht über alle im Kanton Zürich stattfindenden Kulturveranstaltungen zu ermöglichen.

Zu den Unterzeichnenden gehören unter vielen anderen: Cabaret Voltaire, Frenetic Films, Gessnerallee Zürich, Helmhaus, Fantoche Internationales Festival für Animationsfilm, Internationale Kurzfilmtage Winterthur, Kulturmarkt, Kulturzüri/Verein Forum Kultur, Kunsthalle Zürich, Literaturhaus Zürich, Löwenbräukunst, Migros Museum für Gegenwartskunst, Museum für Gestaltung, Museum Haus Konstruktiv, Opernhaus Zürich, Schauspielhaus Zürich und das Tanzhaus Zürich.