Die Westschweizer Regierungskonferenz (WRK) zeigt sich besorgt über den geplanten Umzug des Radiostudios Bern nach Zürich. Der Wegzug der Radioleute würde das föderalistisch aufgebaute Staatssystem «gefährden», lassen die Kantone verlauten.
Die Pläne der SRG-Führungsriege, die Informationsabteilung Radio in Bern zu zügeln, sorgen in der Westschweiz schon länger für Verunsicherung und Kritik. Nun ziehen die Kantone nach und positionieren sich klar gegen die Zusammenlegung.
«Die Westschweiz hat eine andere Beziehung zum Standort Bern als zum Standort Zürich», heisst es in einer Mitteilung der Kantone Bern, Freiburg, Waadt, Wallis, Neuenburg, Genf und Jura vom Donnerstag. Die Bundesstadt agiere als Bindeglied zwischen der deutsch- und der französischsprachigen Schweiz. Die Regierungen gehen deshalb davon aus, dass eine in Bern gelegene Redaktion «differenzierter und umfassender über die Westschweiz berichten» könne.
Auch aus medienpolitischen Gründen wäre ein Wegzug der Radioleute bedenklich, denn die Westschweiz habe die «Konzentration der Entscheidungszentren in Zürich besonders schmerzhaft zu spüren bekommen».
Die Kantone seien sich zwar bewusst, dass die SRG sparen müsse, doch dies solle nicht auf Kosten des nationalen Zusammenhalts geschehen, beteuert die WRK in der gemeinsamen Stellungnahme.