Der Werbemarkt erholt sich langsam, aber sicher vom Corona-Schock. Das zeigen nun die belastbaren Zahlen der Stiftung Werbestatistik Schweiz. Auf dem Stand vor Corona, sind wir allerdings noch lange nicht. Der Klein Report mit den Detailzahlen:
Die Aufwendungen der Schweizer Unternehmen für Werbung sind im zweiten Pandemiejahr wieder spürbar gestiegen. Unter dem Strich betragen die gemeldeten Netto-Werbeumsätze für das letzte Jahr 3,98 Milliarde Franken - ein deutliches Plus von 202 Millionen respektive 5,4 Prozent gegenüber dem Jahr 2020, wie aus den am Donnerstag publizierten Zahlen hervorgeht.
Der Aufwärtstrend geht querbeet. So konnten fast alle erfassten Mediengattungen 2021 mehr Einnahmen verbuchen als im Vorjahr. Konkret waren es bei den Werbe- und Promotionsartikeln plus 1,7 %, im Print plus 1,8 %, die Aussenwerbung legte um 2,1 % zu und Radio um 4,8 %.
Überdurchschnittlich zulegen konnten Fernsehen (+10 %), wobei die Werbegleder vor allem zur SRG, mit deren Vermarkterin Admeira (Ringier), und Goldbach fliessen, sowie der Bereich Online mit einem noch satteren Plus von 22,1 %.
Dann verzeichnete auch das sehr stark von der Pandemie gebeutelte Kino - nach Wiedereröffnung der Kinosäle - ein Plus von 45,4 %.
«Während die Werbeumsätze im ersten Jahr der Coronapandemie einen aussergewöhnlich starken Rückgang verzeichneten, hat sich die Situation somit wieder etwas entspannt», kommentierte die Stiftung Werbestatistik Schweiz die Zahlen.
Allerdings wurde das Vor-Pandemie-Niveau noch längst nicht wieder erreicht. So lagen die Umsätze 2021 immer noch 11,6 Prozent unter dem Wert von 2019.
«Weil die Werbewirtschaft im Verhältnis zu anderen Wirtschaftszweigen 2020 überdurchschnittlich von der Situation rund um die Coronapandemie betroffen war, fiel die letztjährige Entwicklung des Werbeumsatzes (+5,4 %) zum ersten Mal seit rund zehn Jahren positiver aus als die Entwicklung des BIP (+3,7 %)», heisst es dazu.
Einen leichten Rückgang bei den Werbeumsätzen von 2020 auf 2021 hat die Direktwerbung (-1,6 %) zu verzeichnen. Allerdings war diese Gattung im Vorjahr am schwächsten vom Umsatzrückgang betroffen. So kommt der Direktwerbung mit 20,4 % das zweite Jahr in Folge das grösste Stück vom messbaren Werbekuchen zu, gefolgt von der Presse mit 18,6 %.
Wie immer sind bei der Online-Werbung die Werbeinvestitionen, die zu den Global Playern ins Ausland fliessen, «aus methodischen Gründen» nicht im Werbeaufwand in der Schweiz enthalten.