Unter dem Titel «Media Consumption Habits and Daily Routines» hat die Wemf am Mittwoch die Werbe- und Mediabranche zum alljährlichen Medienforschungstag eingeladen. Zahlreiche Vertreter von Medienhäusern, Media- und Werbeagenturen sowie Werbeauftraggeber trafen sich zum Stelldichein im Berner Kursaal.
Der diesjährige Medienforschungstag kreiste um die Fragen, in welchen Situationen in Alltag und Beruf unterschiedliche Zielgruppen welche Medien nutzen, wie sie ihren Tagesablauf gestalten und welche Medienangebote sie bei welchen Tätigkeiten konsumieren. Harald Amschler, Executive Director of Research and Development bei der Wemf, legte dazu Ergebnisse aus der Time Use Study (TUS) vor, die die Wemf zusammen mit der SRG und Mediapulse veröffentlicht hat.
Von Seiten der SRG zeigte Tanja Hackenbruch, Leiterin Markt- und Publikumsforschung, gekonnt, wie Medienhäuser die Time Use Study für ihre strategische Ausrichtung nutzen und was ihre Vorteile sein können. «Für uns ist das ein Highlevel-Strategietool», so die Marktforschungsfrau, die in einigen Teilen auch die Macher der Studie lobte. «Das ist eine grossflächige Strategiestudie, die wir bei der SRG zum Teil auch für Programminformationen brauchen.» Hackenbruch: «Wir haben die TUS 'gebenchmarkt' und sehen sie als solide Studie an.»
Christian Rätsch, CEO von Saatchi & Saatchi Deutschland, erklärte, wie Zeitbudgetstudien Werbetreibende bei der Ansprache von Multitasking-Zielgruppen unterstützen.
Im dritten Teil des Hauptprogramms sprachen am Nachmittag Franz Bürgi, Geschäftsführer der Mediapulse AG, und Wemf-CEO Marco Bernasconi zur «Schweizer Medienforschung von morgen»: Sie präsentierten die Ziele und Inhalte des Projekts «Swiss Media Data Hub» und erklärten, wieso dieses Vorgehen weltweit einzigartig sei.
Mike A. Weber, der das Projekt seit zweieinhalb Monaten führt und mitaufgleist, sagte auf eine Frage von Bernasconi, der durch den Tag moderierte, für ihn sei das Projekt «ein absolut historisches Ereignis». Wegkommen «vom Silodenken» ist ein Wunsch von Weber, der wie das ganze Team auf die Entscheidungen des Verwaltungsrates wartet, der Ende November tagt. Marco Bernasconi stellte ein, zwei ketzerische Fragen, wie beispielsweise, ob es denn diesen «Swiss Data Hub» wirklich brauche oder ob es nicht auch ohne gehe... Bürgi und Weber sind Feuer und Flamme für das Projekt, versuchen aber, alle Parteien gemeinsam durch den Aufbauprozess zu bringen und mögliche Dissonanzen zu besprechen und abzubauen.
Das Projekt «Swiss Media Data Hub» war ebenfalls Thema in den Pre-Konferenzen, die schon um 11 Uhr starteten und beide ausgebucht waren. Wie man mit der richtigen Strategie durch den «Daten-Dschungel» findet sowie die Entwicklung hin zur «konvergenten Mediawährung» waren die Themen dieser Vorveranstaltungen vor dem Nachmittagsprogramm.