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Donnerstag
30.01.2025

Medien / Publizistik

Der «Tages-Anzeiger» hätte auch anders titeln können… (Bild: Screenshot tagesanzeiger.ch)

Der «Tages-Anzeiger» hätte auch anders titeln können… (Bild: Screenshot tagesanzeiger.ch)

Die Leitmedien sind mittlerweile sehr seltsam unterwegs, wenn es darum geht, Mord und Totschlag zu «framen».

So titelt der «Tages-Anzeiger» und seine zahlreichen Verteiler in Basel und Bern: «Schweden: Durch Koranverbrennungen bekannt gewordener Iraker stirbt in Schiesserei». Dies unter der Rüge von «Tages-Anzeiger» von «öffentlichkeitswirksamen Provokationen».

Was war passiert? Der 38-jährige Iraker und Aktivist Salwan Mimika wurde in Stockholm kaltblütig von mutmasslichen Islamisten ermordet. Im Sommer 2023 hat er als Islamkritik den Koran öffentlich angezündet – ein für atheistische Aktivisten durchaus nicht kontroverser Vorgang, wenn es sich um christliche Insignien handelt.

Der «Tages-Anzeiger» hätte durchaus auch titeln können: «Islamkritiker wird von mutmasslichen Islamisten in Stockholm im eigenen Heim überfallen und hingerichtet». Doch der «Tages-Anzeiger» entschied sich für den sogenannten «Weltverbesserungsjournalismus» – ein neuer Technikbegriff für Meinungsjournalismus von der Otto Brenner Stiftung aus dem Jahr 2021. Auch SRF meint völlig verharmlosend hinsichtlich dieses Attentates: «Ein Mann, der 2023 mit Koran-Verbrennungen weltweit für Aufsehen und Proteste gesorgt hatte, ist tot.»

Andreas Kyriacou, Begründer und langjähriger Präsident der «Freidenker», meldete sich auf X auch sofort zu Wort und meinte: «Hey, @tagesanzeiger: Korrigiert bitte den Titel. Das war gemäss Bericht keine Schiesserei, sondern ein kaltblütiger Mord an einem Unbewaffneten.»