Nicht nur die Kleinverlage fühlen sich im Verlegerverband offenbar nicht mehr richtig wohl. Auch Ringier ist noch nicht wieder zurückgekehrt. Der Klein Report hat an der Zürcher Dufourstrasse nachgefragt.
An der Dreikönigstagung hatte Verleger-Präsident Pietro Supino Anfang 2020 verkündet, dass Ringier dem Verband Schweizer Medien (VSM) wieder beitreten werde. Wie die «Republik» kürzlich bekannt machte, ist das bisher noch nicht geschehen. Was ist da schiefgelaufen?
«Ringier und Ringier Axel Springer Schweiz hatten den Wiedereintritt in den Verband Schweizer Medien geplant und kommuniziert», sagte Aline Theiler, Deputy Chief Communications Officer Ringier AG, auf Anfrage des Klein Reports.
«Wie es manchmal geschieht, ist eine Diskussion um die Förderung der Zeitschriften entbrannt, bei der wir keine Einigung erzielen konnten. Deshalb haben wir den Wiedereintritt noch nicht vollzogen. Das haben wir transparent und partnerschaftlich mit dem Verband so besprochen.»
Geknallt hatte es im Sommer 2015, als sich Ringier, die Swisscom und die SRG zur Vermarktungsallianz Admeira zusammentaten.
Der Verlegerverband zeigte klare Kante damals: Dass der Bund via SRG und Swisscom in den bereits verzerrten Wettbewerb weiter eingreife, gehe gar nicht, liess der Verband per Kommuniqué verlauten. «Und es ist bedauerlich, dass dies zusammen mit einem der grössten privaten Medienhäuser der Schweiz erfolgt.»
Heute ist Admeira bei Ringier zwar ganz in deren Händen und Besitz. Der halbstaatliche Telekom-Konzern Swisscom und die SRG haben ihre Anteile verkauft. Und doch vermarktet Admeira mit ihren aktuell 75 Mitarbeitenden noch immer vor allem die SRG-Sender und einen grossen Teil des Online-Inventars der Swisscom.
Ist diese Seilschaft mit der SRG einer der Gründe für das Fernbleiben von Ringier und Ringier Axel Springer Schweiz beim Verlegerverband?, fragte der Klein Report nach. «Nein, der nicht erfolgte Wiedereintritt in den Verband Schweizer Medien hat damit nichts zu tun», erklärte Aline Theiler von der Ringier-Medienstelle.
«Mit der hundertprozentigen Übernahme von Admeira durch Ringier sind die medienpolitischen Differenzen in sich zusammengefallen», ergänzte Theiler.