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Mittwoch
02.07.2025

Marketing / PR

Edi Estermann wird per 1. Oktober 2025 Head of Corporate Communications...   (Bild: Tamedia/zVg)

Edi Estermann wird per 1. Oktober 2025 Head of Corporate Communications... (Bild: Tamedia/zVg)

CEO Jessica Peppel-Schulz hatte bisher kein glückliches Händchen bezüglich der Kommunikation bei Tamedia (TX Group).

Als die deutsche Verlagsmanagerin im Oktober 2023 bei Pietro Supino begann, betreute Christoph Burbes die Kommunikation. Peppel-Schulz hatte ihren deutschen Buddy nach Zürich geholt. Es ging teilweise drunter und drüber: Wer beim börsenkotierten Unternehmen etwas wollte, bekam jeweils ein automatisiertes Ticket und keinen Rückruf.

Jetzt nimmt Peppel-Schulz einen neuen Anlauf: Edi Estermann (61) übernimmt per 1. Oktober 2025 die Position als Head of Corporate Communications. Er rapportiere direkt an die Tamedia-Geschäftsführerin, schreibt Tamedia am Mittwoch zum Organigramm.

Die letzten Monate war Estermann für den Euorvision Song Contest (ESC) 2025 in Basel zuständig, nachdem seine Zeit als Leiter der SRG-Medienstelle nach sieben Jahren und dem vorzeitigen Abgang von SRG-Direktor Gilles Marchand zu Ende ging. In einer Übergangszeit fungierte er noch als Sprecher von Marchand.

Die Kommunikationsarbeit für den ESC wurde zu Beginn bei der SRG-Medienstelle angesiedelt. Nachdem Susanne Wille zur SRG-Generaldirektorin gewählt worden war, zog ein neuer offener Stil in die SRG-Gänge in Bern ein.

Estermann, Marchand und Wille hätten sich gemeinsam entschieden, dass sich Edi Estermann «per 1. November 2024 ganz auf die Kommunikation für den ESC konzentriere», hiess es in einer Mitteilung dazu.

Vor seinem SRG-Engagement war der ehemalige Journalist etwas glücklos sechs Jahre Leiter der Unternehmenskommunikation beim Ringier-Verlag, die er im Juli 2010 übernommen hatte. «Als CCO gelang es ihm, Ringier als innovatives, digitales und internationales Medienunternehmen zu positionieren», schrieb Ringier damals zwar nach seinem schnellen selbst gewählten Abgang, nachdem es Diskussionen zum Thema Loyalität gegeben hatte.

Ringier lobte aber seine Arbeit beim Abschied. Estermann habe die Kommunikationstätigkeit modernisiert und die kommunikative Begleitung seitens Ringier bei der Lancierung der SRG-Vermarktungsorganisation Admeira begleitet, die heute Ringier gehört.

Zudem habe er die Kommunikationsstruktur für die Ringier Axel Springer Schweiz AG erneuert und den Unternehmensauftritt von Ringier. Journalistisch war Estermann Chefreporter bei der «Schweizer Illustrierten» und von 2004 bis 2008 Nachrichtenchef.

Auch bei der SRG kam das Thema Loyalität nochmals auf beim Kommunikationsveranwortlichen, der sich selber auch öffentlich gerne in Szene setzte, was sicherlich nicht jedermanns Geschmack bei der SRG war.

Tamedia-CEO Jessica Peppel-Schulz hingen ist hingerissen: «Mit Edi Estermann gewinnen wir eine sympathisch-kommunikative Führungspersönlichkeit mit viel Drive, mit einem tiefen Verständnis für Medien, digitale Ökosysteme und Kulturveränderung.»

Estermann denke Kommunikation strategisch, vernetzt, kanalübergreifend und sehr operativ. Und er habe «das nötige Gespür für journalistische Qualität und öffentliche Wirkung», so die CEO über den in der Branche auch gerne als «embedded-PR» bekannten Begriff, der ausserhalb der Unterhaltungsbranche nicht überall den gleich guten Ruf geniesst.